Im September löste in New York Heather McDevitt nach 16 Jahren Hugh Verrier als Vorsitzende von White & Case ab. Ihre erste Auslandsreise im neuen Amt führte die neue Chefin nach Deutschland. Hier veranlasste sie, dass es nun einen zentralen Ansprechpartner für die vier hiesigen Standorte gibt. Die bisherigen Office Executive Partner (OEP) in Frankfurt, Berlin, Hamburg und Düsseldorf geben ihre Funktion demgemäß zum Jahreswechsel auf.
Einer der bisherigen OEP ist Karsten Wöckener, der nun das neue Amt übernimmt. Leiter der anderen Standorte sind derzeit Dr. Henning Berger in Berlin, Sylvia Fiebig in Hamburg und Dr. Jan-Philipp Hoos im Rheinland. Mit der Abkehr vom bisherigen Föderalismus und der damit einhergehenden Zentralisierung der Deutschlandaktivitäten ändert die Kanzlei ihr Strategie hierzulande. Sie will damit die interne Effizienz und die Kanzleimarke stärken. Die Latte dafür liegt hoch: Zuletzt steigerte das hiesige Team seinen Umsatz um 8,4 Prozent, während die Kanzlei global ein Umsatzminus von 1,5 Prozent verzeichnete.
Strategieanpassung in der Matrix
Für Wöckener dürfte das Amt mehr eine organisatorische Aufgabe als eine Machtkonzentration bedeuten. Denn ihre inhaltliche und personelle Aufstellung richtet die Kanzlei ohnehin stark global und an den Zielen der EMEA-Praxisgruppen orientiert aus. Als Kapitalmarktrechtler arbeitet Wöckener etwa eng mit Laura Sizemore, der Praxisgruppenleiterin für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA), zusammen.
In der Matrix der Kanzleiorganisation aus örtlichen und inhaltlichen Zuständigkeiten hatten die deutschen Büros jahrzehntelang einen Sonderstatus. In anderen Staaten agiert die Kanzlei zentralisiert. Die besondere Aufstellung der vier hiesigen Standorte ist dem Wachstum der Kanzlei durch mehrere Fusionen geschuldet sowie ihrer Größe im Vergleich zu anderen US-Kanzleien. Allein in Frankfurt zählt White & Case mehr Anwälte als in Italien, Spanien oder Benelux.
McDevitt wurde von den Partnern als Vorsitzende gewählt. Für ihr Management-Team hat sie einen Vize und ein Executive Comittee bestehend aus drei Partnern ernannt. Außerdem zählt das von den Partnern gewählte Partnership Committee mit acht Partnern zu dem Führungsteam.