Im ersten Quartal 2022 sah sich die US-Kanzlei weltweit einem Rückgang im wirtschaftlich wichtigen Transaktionsgeschäft gegenüber. Anders als die großen Büros in New York und London glänzten die vier deutschen Standorte jedoch durch ihre geringere Konjunkturabhängigkeit.
Die hohen Marktanteile bei Restrukturierungen und Insolvenzverwaltungen erklären die Widerstandsfähigkeit der Sozietät teilweise. Vor allem aber auch die starke Stellung unter anderem bei der Beratung im Energie- und erweiterten Infrastrukturmarkt, für den sich auch verstärkt kanadische und US-Investoren interessierten, trieben das Ergebnis in Deutschland. Erstmals überstieg der Umsatz der deutschen Standorte die Marke von 200 Millionen Euro. Zum Jahresende stand ein Umsatz von insgesamt 216 Millionen Euro in den Büchern.
Trotz der Schwierigkeiten für die weltweite Praxis hielt White & Case an ihrer langfristigen Wachstumsstrategie fest. Weltweit stellte sie weiter ein. Zum Jahresende beschäftigte sie 6 Prozent mehr Anwälte. Die Kombination aus schwachem Umsatzwachstum und steigenden Personalzahlen drückte den Umsatz pro Berufsträger (UBT) der Gesamtkanzlei als Maß für die Produktivität um rund 7 Prozent auf noch 1.081.000 US-Dollar.
Anders auch hier die deutsche Praxis: Deren UBT kletterte erstmals über 900.000 Euro. Er beträgt nun 944.000 Euro, was einem Plus von 5,8 Prozent entspricht. Die Zahl der Full Time Equivalents (FTE) ist nach JUVE-Berechnungen um 2,5 Prozent auf 228,9 gestiegen. Vor allem die Annäherung des deutschen an den weltweiten UBT dürfte auch die New Yorker Zentrale froh machen.