Zahlungsunfähig

Brinkmann & Partner als Insolvenzverwalter für Thomas Middelhoff

Autor/en
  • Eva Lienemann

Der ehemalige Spitzenmanager Thomas Middelhoff erklärt sich für zahlungsunfähig. Der inhaftierte Ex-Arcandor-Chef hat nach Angaben des Amtsgerichts Bielefeld Antrag auf Eröffnung eines Privat-Insolvenzverfahrens gestellt. Als vorläufigen Insolvenzverwalter setzte das Gericht den Bielefelder Anwalt Dr. Thorsten Fuest von der Kanzlei Brinkmann & Partner ein.

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Thorsten Fuest
Thorsten Fuest

Auch das Bielefelder Finanzamt hatte kurz zuvor Presseberichten zufolge die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Middelhoff reichte seinen Antrag über seinen zivilrechtlichen Berater Dr. Hartmut Fromm von Buse Heberer Fromm ein. Der 61-jährige Ex-Manager selbst sitzt seit November 2014 in Untersuchungshaft.

Insolvenzverwalter Fuest erklärte, dass er sich zunächst ein Bild von den komplexen Vermögensverhältnissen Middelhoffs machen werde. „Nach dem Abschluss meiner Ermittlungen lege ich dem Amtsgericht Bielefeld ein Insolvenzgutachten vor, auf dessen Basis das Gericht über eine Eröffnung des Insolvenzverfahrens entscheiden wird“, sagte er. Im Dialog mit Middelhoff und seinen Gläubigern werde er dann über den weiteren Verfahrensablauf befinden.

Das Landgericht Essen hat Middelhoff zu drei Jahren Haft verurteilt, das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig. Insbesondere die in seiner Zeit als KarstadtQuelle- und Arcandor-Chef unternommenen Privatflüge auf Firmenkosten erfüllen nach Auffassung des Gerichts den Tatbestand der schweren Untreue. Insgesamt ging es um mehr als 40 Fälle der teils schweren Untreue und um drei Fälle der Steuerhinterziehung. Weitere Ermittlungsverfahren laufen noch, mehrere Gläubiger erheben zudem Forderungen in Millionenhöhe gegen Middelhoff, der seinerseits meint, Ansprüche gegen die Privatbank Sal. Oppenheim zu haben.

Vor zwei Wochen hatte das Oberlandesgericht Hamm es abgelehnt, Middelhoff gegen Kaution freizulassen, da weiterhin Fluchtgefahr bestehe. Middelhoff hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe stets bestritten.

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