Kommentar

Das Gesetz des Marktes

Buse Heberer Fromm war bislang nicht eben für radikale Managementveränderungen bekannt. Die überörtliche Sozietät war denzentral organisiert und bot Gegnern zentral geführter Kanzleien angenehme Nischen.Die typisch mittelständische Bastion ist nun gefallen, die tiefgreifenden Veränderungen erinnern entfernt an die Umstrukturierungen einiger Großkanzleien: Die GbR wird zur Partnerschaftsgesellschaft und teamorientierte Praxisgruppen sollen für mehr Synergien in einer echten Einheit sorgen. Als logische Konsequenz würde sogar die Trennung von zu eigenständig agierenden Partnern nahe liegen.

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Der Umbruch bei Buse steht dabei exemplarisch für die Herausforderung, vor der alle mittelständischen Kanzleien stehen. Zwar gibt es derzeit kaum regionale Soziäten, die nicht von der boomenden Wirtschaft profitieren.

Doch gerade in der recht komfortablen Situation lauert die Gefahr: Stillstand wird im kompetitiven Markt zum Problem, der argumentative Rückzug auf die jahrzehntelangen Beziehungen zu manchem Unternehmensfürsten reicht längst mehr aus.

Veränderte Mandantenbedürfnisse, die in den späten 1990er Jahren bereits die bundesweiten Marktführer zum Umdenken gezwungen haben, treffen nun auch die Regionalkanzleien.

Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen sie in der Lage sein, auch glaubwürdig Finanzierungs- und Transaktions-Know-how anzubieten. International fusioniert zu sein ist kein Muss, dennoch ist internationale Kompetenz überlebenswichtig geworden. Umso mehr ist Kanzleimanagement gefordert: Höhere Spezialisierung verlangt nach mehr Koordination.

Von heute auf morgen wird sicher keine der Regionalkanzleien von der Bildfläche verschwinden. Doch langfristig kann sich niemand der Logik des Marktes entziehen, die recht simpel lautet: Spezialisiere, kooperiere und organisiere dich sinnvoll -oder sei darauf vorbereitet, von anderen übernommen zu werden.

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