Die Idee war, in der Partnerschaftsgesellschaft zu einer Einheit zu werden, die teamorientiert und strategisch arbeitet. Daraus ist in weiten Teilen nichts geworden. Die Konsequenz ist der Verlust großer Teile der Büros in Frankfurt und München (mehr…). Buse hat dabei gleich mehrere Gründungspartner wie Stephan Menzemer und Leistungsträger wie Lutz Hartmann verloren und mit ihrem kaufmännischen Geschäftsführer Christian Pothe gleichzeitig eine Integrationsfigur.
Dass nun nicht nur lang gediente, sondern auch erst vor einigen Jahren dazu gekommene Partner Buse den Rücken kehren, spricht weder für Integrationsgespür noch für den schon damals gewollten frischen Wind. Trotz der Abschaffung des Einstimmigkeitsprinzips sind die Standorte im Führungsgremium weiter paritätisch vertreten. Dieses Konsensstreben lähmt die historisch ohnehin sehr heterogene Kanzlei in vielerlei Hinsicht. Letztlich hat die Konsenskultur dafür gesorgt, dass es Buse an Kontur fehlt, mit der sie im Markt in Verbindung gebracht wird. Die fehlende Spezialisierung auf ausgewählte Kernbranchen sowie das uneinheitliche Vergütungssystem sind nur wenige markante Beispiele.
Es ist daher kein Zufall, dass die Kanzlei starke Partner an Konkurrenten wie Graf von Westphalen verloren hat, die ihr Profil zuletzt deutlich geschärft haben. Buse droht die Bedeutungslosigkeit – ein bloßes Auffüllen der personell gelichteten Reihen wäre daher zu kurz gesprungen. Es fällt aber schwer zu glauben, dass die Kanzlei den Schalter ausgerechnet jetzt umlegt und endlich radikale Veränderungen anstößt. (René Bender)