Kommentar

Nur der Anfang

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  • JUVE

Da wer? Dacheng. So heißt die Kanzlei, die zusammen mit ihrem neuen Partner Dentons jetzt die größte Kanzlei der Welt ist. Über 6.500 Berufsträger in mehr als 50 Ländern. Das sind eineinhalb Mal so viele wie bei Baker & McKenzie. Ein Riesenaufschrei im Markt blieb aber aus. Wohl auch weil der Zusammenschluss trotz gut 2.000 Anwälten mehr rund 35 Prozent weniger Umsatz als Baker macht. Und noch immer etwas weniger umsetzt als Jones Day auf Platz 10 des Umsatz-Rankings. Mit 4.000 Anwälten weniger wohlgemerkt.

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Dennoch sollten Kanzleien weltweit dem Zusammenschluss viel Aufmerksamkeit schenken. Allein schon, weil 2014 die chinesischen Auslandszukäufe die im eigenen Land übertrafen. Damit wird auch die Globalisierung des Anwaltsmarkts aus dieser Richtung voranschreiten. Bisher macht der Rechtsberatungsmarkt in China schlappe 0,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. In Europa sind es im Schnitt mehr als ein Prozent. Dacheng, mit über 40 Büros quer über das chinesische Festland vertreten, hat vor allem mittelgroße einheimische Firmen im Blick. Gerade die benötigen bei ihren wachsenden Auslandsengagements international erfahrene Berater. Und Dentons? Sie ist zusammen mit King & Wood eine von gerade zwei internationalen Kanzleien, die in China auch im einheimischen Recht praktizieren darf. Im Sog dessen wird sie etwa auch für deutsche Mandanten attraktiver.

Sicher sind Probleme vorhersehbar: Kulturelle Barrieren müssen überwunden und finanzielle Anreize für enge Zusammenarbeit in grenzüberschreitendem Geschäft geschaffen werden. Schließlich muss der neue Kanzleiriese auch den Schutz vor Spionage sicherstellen. Trotzdem dürften King & Wood und Dentons keine Einzelfälle bleiben. Weitere große Zusammenschlüsse mit chinesischen Kanzleien werden folgen. Auch wenn es schwer ist: Merken sie sich schon einmal Namen wie Yingke, Jun He oder Zhong Lun. (René Bender)

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