Hat das mittelmäßige Marketing Methode? Die fusionierte Kanzlei legt ungewöhnlich großen Wert darauf, kein Hauptquartier zu haben. Salans‘ Wurzeln sind in Frankreich, Osteuropa und den USA sind weitverzweigt, und Kanzleien ohne New Yorker Mutterhaus wie Sonnenschein sind traditionell dezentraler aufgestellt. Viele Sozietäten, die in den letzten Jahren globale Fusionen hinter sich gebracht haben, beanspruchen das Subsidiaritätsprinzip für sich. Die meisten, etwa DLA Piper oder Norton Rose, werden trotzdem von bestimmten Achsen dominiert, die vor allem über London laufen. Das zeigt: Ein Schweizer Verein bedeutet noch keine föderale Struktur.
Hier liegen die Chancen des Zusammenschlusses für die hiesigen Salans-Anwälte. Deutsche Anwälte sind dezentrale Strukturen gewöhnt und sie können ihre eigenen Kontakte innerhalb der neuen Kanzlei knüpfen. Zwei neue Verbindungen machen Dentons interessant: die zahlreichen US-Büros, aber auch der gute Stand im afrikanischen Markt – die größte verbliebene Stärke der Londoner Sozietät Denton Wilde Sapte. Vor allem in Frankfurt gibt es Nachholbedarf (auch wegen der neuen Weggänge), um mit schnell wachsenden Einheiten vor Ort wie K&L Gates und DLA Schritt zu halten. Für Salans könnte die Fusion darum der Silberstreif am Horizont sein – noch ein Grund für den Namen Sonnenschein.