Im Gegensatz zu den üblichen Zeithonoraren will Broich, Bayer, von Rom nach „Mehrwert“ abrechnen. „Stundenabrechnungen können für beide Seiten unfair sein,“ sagte Bayer. Er und seine Kollegen wollen beim Honorar daher den wirtschaftlichen Wert ihrer Leistung zugrunde legen. Diese zweifellos schwer zu berechnende Variante wird eine große Verhandlungsbereitschaft bei Anwalt und Mandant erfordern, soll aber nach Ansicht von Bayer zu einer gerechteren Lösung für beide Seiten führen.
Profilieren wollen sich die drei Dreißiger auch durch ihre Überschaubarkeit. „Unsere Kanzlei ist nicht darauf angelegt, schnell viele Associates zu beschäftigen,“ erläuterte Bayer. Er visiert vorsichtig eine Größe von bis zu zehn Anwälten zum Jahresende an.
Die Gründe für ihre Trennung von der aus den USA stammenden Sozietät Skadden Arps scheinen simpel. „Die Strategie der Kanzlei hat sich nach dem 11. September verändert“, erklärte Bayer, der, wie seine beiden Kollegen, dort Senior Associate war. Skadden konzentriert sich laut Bayer seitdem deutlich auf den Heimatmarkt und widme dem Frankfurter Büro nicht mehr die erwartete Aufmerksamkeit.
Broich war bekannt geworden, als er mit dem heutigen Freshfields-Partner Dr. Ralph Wollburg die Verteidigung von Mannesmann gegen die Übernahmeambitionen von Vodafone beraten hatte. Wie Broich stammt auch von Rom ursprünglich aus dem Düsseldorfer Büro von Freshfields, während Bayer zunächst für Jones Day in Frankfurt tätig war.