Skadden-Anwälte gründen Transaktionsboutique

Nach rund zwei Jahren bei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom versuchen es Josef Broich (35), Jan D. Bayer (33) und Ferdinand von Rom (33) nun im Alleingang: Die drei Rechtsanwälte haben sich zum 1. März 2003 selbstständig gemacht und wollen sich mit ihrer eigenen Transaktionsboutique positionieren.In der neuen Kanzlei sollen auch Restrukturierungen und Sanierungen, Distressed Asset Investments und LBOs beraten werden. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten hoffen die Gründer, sich mit ihrer Erfahrung, der geringen Größe ihrer neuen Kanzlei und mit einem ungewöhnlichen Abrechnungssystem in Frankfurt behaupten und abgrenzen zu können.

Teilen Sie unseren Beitrag

Im Gegensatz zu den üblichen Zeithonoraren will Broich, Bayer, von Rom nach „Mehrwert“ abrechnen. „Stundenabrechnungen können für beide Seiten unfair sein,“ sagte Bayer. Er und seine Kollegen wollen beim Honorar daher den wirtschaftlichen Wert ihrer Leistung zugrunde legen. Diese zweifellos schwer zu berechnende Variante wird eine große Verhandlungsbereitschaft bei Anwalt und Mandant erfordern, soll aber nach Ansicht von Bayer zu einer gerechteren Lösung für beide Seiten führen.

Profilieren wollen sich die drei Dreißiger auch durch ihre Überschaubarkeit. „Unsere Kanzlei ist nicht darauf angelegt, schnell viele Associates zu beschäftigen,“ erläuterte Bayer. Er visiert vorsichtig eine Größe von bis zu zehn Anwälten zum Jahresende an.

Die Gründe für ihre Trennung von der aus den USA stammenden Sozietät Skadden Arps scheinen simpel. „Die Strategie der Kanzlei hat sich nach dem 11. September verändert“, erklärte Bayer, der, wie seine beiden Kollegen, dort Senior Associate war. Skadden konzentriert sich laut Bayer seitdem deutlich auf den Heimatmarkt und widme dem Frankfurter Büro nicht mehr die erwartete Aufmerksamkeit.

Broich war bekannt geworden, als er mit dem heutigen Freshfields-Partner Dr. Ralph Wollburg die Verteidigung von Mannesmann gegen die Übernahmeambitionen von Vodafone beraten hatte. Wie Broich stammt auch von Rom ursprünglich aus dem Düsseldorfer Büro von Freshfields, während Bayer zunächst für Jones Day in Frankfurt tätig war.

Artikel teilen

Gerne dürfen Sie unseren Artikel auf Ihrer Website und/oder auf Social Media zitieren und mit unserem Originaltext verlinken. Der Teaser auf Ihrer Seite darf die Überschrift und den ersten Absatz des Haupttextes enthalten. Weitere Rahmenbedingungen der Nutzung unserer Inhalte auf Ihrer Website entnehmen Sie bitte den AGB.

Für die Übernahme von Artikeln in Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen Nutzungsrechte über die PMG Presse-Monitor GmbH, Berlin. Telefon: 030/284930 oder www.presse-monitor.de.