Zählt man die Bestellungen zusammen, die nordrhein-westfälische Insolvenzgerichte im Vorjahr an Bornheimer, die beiden Görg-Insolvenzverwalter Hans-Gerd Jauch (55, Köln) und Rolf Weidmann (53, Essen) sowie an die Nerlich-Partner vergeben haben, wird Görg zur am häufigsten bestellten Verwalterkanzlei des Bundeslandes. 2007 standen die Verwalter von White & Case an der Spitze der Liste, da ihnen die sechzig Einzelverfahren bei Schieder-Möbel eine außergewöhnliche Sonderkonjunktur beschert hatten.
Nordrhein-Westfalen soll auch weiterhin das Zentrum der Verwalter-Aktivitäten bleiben, sagte Dr. Michael Dolfen, geschäftsführender Partner bei Görg: „Eine bundesweit flächendeckende Vertretung bei Insolvenzgerichten streben wir nicht an.“
Die Kanzlei versucht schon seit geraumer Zeit, ihre Präsenz im Verwaltungsgeschäft zu verbreitern. Letzteres hat zwar eine große Tradition in der Kanzlei, allerdings bestimmte in den zurückliegenden Jahren eher die Restrukturierungsberatung – auch auf operativer Ebene – die Marktwahrnehmung. Dr. Helmut Balthasar und Dr. Martin Stockhausen sorgten mit ihrer Beteiligung an Groß-Insolvenzen wie Babcock Borsig und KirchMedia für Aufmerksamkeit. Allerdings trat auch Jauch in großen, international bedeutsamen Insolvenzfällen auf, etwa als Mitglied der Geschäftsführung von Agfa-Photo oder als deutscher Sachwalter für den Automobilzulieferer Collins & Aikman. Die Verwalter und Restrukturierungsanwälte von Görg werden nach dem Zusammenschluss künftig unter der Marke „Görg Restrukturierung“ auftreten.
Die frühere Bonner Nerlich-Partnerin Ingrid Trompertz hat die Kanzlei bereits im Vorjahr verlassen und ist seit August 2007 für Hermann Rechtsanwälte in der ehemaligen Bundeshauptstadt tätig.