Müller ist Gesellschaftsrechtler und auf M&A- und Immobilientransaktionen spezialisiert, Tegels Fokus liegt auf Immobiliendeals. In der Vergangenheit berieten sie regelmäßig etwa die Credit Suisse Asset Management sowie den Immobilienfonds ING Real Estate bei diversen Transaktionen.
Der ING-Konzern bildet auch die Klammer zu dem Frankfurter RP Richter-Partner Dr. Georg Renner: Der Steuerrechtler war im Spätsommer zu RP Richter gewechselt und in seiner vormaligen Kanzlei Nörr Stiefenhofer Lutz einer der steuerlichen Hauptberater der ING Real Estate und betreute die Immobilientochter des niederländischen Finanzkonzerns seit langem zusammen mit Müller und Tegel – wenn auch bisher aus unterschiedlichen Kanzleien heraus. Das wird sich nun ändern. „Unsere Zusammenarbeit war schon in der Vergangenheit perfekt, insofern hat das Vorhaben jetzt besonderen Charme“, so Müller.
Für Müller und Tegel liegt der Reiz an der neuen Konstellation außerdem darin, einen jungen Standort mit aufbauen zu können. „Wir können nun wieder stärker unternehmerisch tätig werden als zuletzt“, sagte Müller. Zudem seien die Gestaltungsmöglichkeiten in einer deutschen Kanzlei größer als in einer weltweit aufgestellten Sozietät wie es Mayer Brown ist.
RP Richter wird mit den Neuzugängen in Frankfurt ab dem kommenden Januar ständig vier Partner und drei bis fünf Associates zählen. Neben Renner, Müller und Tegel wird dann auch der bisher in München tätige Steuerpartner Frank Schönherr vor Ort sein. Weitere Verstärkung ist geplant.
Für Mayer Brown setzt sich mit den Abgängen eine personelle Negativentwicklung fort, die die Sozietät in diesem Jahr prägt. Die US-Kanzlei verlor jetzt mit Müller und Tegel bereits die Equity-Partner Nummer neun und zehn – nach Wolfgang Leip (IP), Ulf Grundmann (Pharmarecht), Dr. Johann-Christoph Gaedertz (IP), Peter Nägele (Corporate/Kapitalmarktrecht) sowie Dr. Rüdiger Herrmann (Corporate), Reinhart Lange (IP), Dr. Christofer Eggers (Lebensmittel-/Pharmarecht) und Dr. Hans-Georg Kamann (Öffentliches Recht/Regulierung).
Die letztgenannten vier wechseln zusammen mit rund 15 weiteren Anwälten in diesen Tagen zum US-Konkurrenten Wilmer Hale (Goodbye Mayer Brown: Team eröffnet für Wilmer Hale in Frankfurt). (Jörn Poppelbaum)