Frankfurt

Haarmann verliert zwei Equity-Partner

Die Frankfurter Transaktions- und Steuerboutique Haarmann Rechtsanwälte verliert erstmals seit ihrer Gründung zwei Equity-Partner. Ende des Monats verlassen die Corporate-Anwälte Dr. Jan Wildberger (43) und Klaus Mohr (42) die Kanzlei. Sie hatten offenbar auf eigene Faust Fusionsgespräche mit einer US-Sozietät geführt.Namensgeber Prof. Dr. Wilhelm Haarmann sagte: "Wir haben seit vielen Monaten mit einer amerikanischen Kanzlei über eine Verbindung gesprochen. Allerdings passte die Konstellation aus meiner Sicht nicht für alle von uns. Herr Wildberger und Herr Mohr haben daraufhin die Verhandlungen eigenständig weitergeführt. Deswegen haben wir uns nun im besten Einvernehmen getrennt."

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Wildberger gehörte Anfang 2006 zum Gründungsteam von Haarmann, Mohr war Ende 2007 von Allen & Overy zu der Einheit gestoßen. Bislang ist nicht offiziell, ob sich die Anwälte der US-Kanzlei anschließen, mit der sie in Verhandlung standen und um welche Kanzlei es sich handelt.

Im Markt bekannt ist jedoch, dass etwa Dechert – derzeit nur in München präsent – zeitnahe Pläne zur Eröffnung in Frankfurt hat. Dechert wollte einen möglichen Zugang der beiden Partner bislang nicht kommentieren.

Seit langem plädierte insbesondere Private-Equity-Spezialist Wildberger bei Haarmann offen für eine Fusion oder jedenfalls eine formalisierte Verbindung mit einer englischen oder amerikanischen Kanzlei. Er konnte sich aber offensichtlich nicht durchsetzen.

Ob nun weitere Anwälte Haarmann den Rücken kehren, ist unklar. Die Beteiligten rechnen mit einer Entscheidung in der kommenden Woche.

Seit Gründung der Kanzlei Anfang 2006 war die Riege der Equity-Partner um Namensgeber Prof. Dr. Wilhelm Haarmann von Verlusten verschont geblieben. Im Gegenteil: mit vier Equity-Partnern gestartet, vergrößerte sich diese Gruppe auf aktuell sechs Anwälte.

Auf anderer Ebene war das Bild des Büros jedoch durch zahlreiche Zu- und Abgänge geprägt. Im vergangenen Jahr verließen zwei Salary-Partner die Kanzlei: die Steuerrechtlerin Dr. Petra Eckl ging im Herbst zu Mayer Brown im Frühjahr wechselte der Gesellschafstrechtler Dr. Holger Erwin zu Heuking Kühn Lüer Wojtek.

Auch 2007 hatten sich mit den Gesellschafsrechtlern Dr. Markus Söhnchen und Dr. Jörn Hirschmann sowie dem Steuerrechtler Christian Fingerhut drei Salary-Partner in Richtung Sibeth verabschiedet.

Auf der anderen Seite verzeichnet Haarmann auch immer wieder Zugänge. Im vergangenen Jahr etwa gewann sie mit dem Immobilienrechtler und Notar Dr. Sebastian Gronstedt – zuvor SJ Berwin – den sechsten Equity-Partner, zudem war als Salary-Partner der Steuerrechtler André Suttorp dazugekommen.

Exklusive der beiden Wechsler Wildberger und Mohr arbeiten derzeit knapp 25 Anwälte für die Sozietät. (Jörn Poppelbaum)

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