Im Anlegerskandal um die VG Vermögensgarant AG konnte Wienberg als Verwalter etwa im Jahr 2007 an über 1.000 Gläubiger eine vorläufige Quote von 40 Prozent aus der Insolvenzmasse auszahlen.
Ob bei Vatas ähnlich viel zu holen ist, ist ungewiss. Vatas war zwischenzeitlich etwa an der Fluglinie Air Berlin und dem Telekommunikationsunternehmen Freenet beteiligt, musste jedoch bei ihren Investments häufig Verluste hinnehmen.
Ein 2008 aufgestellter Sanierungsplan scheiterte zuletzt, als bekannt wurde, dass die NordLB die Vatas Holding auf Zahlung von 150 Millionen Euro Schadensersatz verklagt. Hier geht es dem Vernehmen nach immer noch um Geschäfte mit Aktien des Handyzulieferers Balda, auf denen die NordLB sitzenblieb, weil ihr Kunde Vatas sie nicht abnahm.
In diesem Zusammenhang stritten Vatas und NordLB im Juli 2008 auch um die Besetzung des Balda-Aufsichtsrats. Für die Windhorst-Firma sollte Dr. Michael Naschke aus der Kanzlei van Aubel Rechtsanwälte in das Aufsichtsgremium einziehen.
Widerstand kam von der NordLB und einem weiteren Großaktionär, Audley Capital. Audley selbst hatte schon im Mai 2008 gegen Vatas einen Insolvenzantrag gestellt. Hier waren Geschäfte mit Aktien des Altenheimbetreibers Curana der Auslöser. Vor dem Landgericht Berlin erstritt Audley schließlich 29,4 Millionen Euro Schadensersatz.
Unlängst holte sich Balda dann prominente Verstärkung für den Aufsichtsrat: Dr. Axel Bauer, eine der langjährigen Leitfiguren des Insolvenz- und Restrukturierungsbereichs von White & Case, kam im Dezember 2008 in das Gremium. Bauer war Ende 2008 bei White & Case ausgeschieden.
Für den 32-Jährigen Windhorst ist es nicht die erste Insolvenz seiner jungen Karriere. Schon 2004 waren einige Firmen Windhorsts – der als Privatmann bereits im Mai 2003 einen Offenbarungseid abgelegt hatte – von der Pleite gebeutelt.
Vorläufiger Verwalter der Windhorst AG wurde im August 2004 Rolf Rattunde (heute Leonhardt Westhelle & Partner). Für die AEMA Trading GmbH (vormals Windhorst Trading GmbH) agierte seinerzeit Hartwig Albers, Berliner Partner von Brinkmann & Partner, als Insolvenzverwalter. Presseberichten zufolge beliefen sich die Gläubigerforderungen damals auf 63 Millionen Euro, die Auszahlungsquote betrug zwei Prozent.