„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit erfahrenen und kompetenten Partner“, so Koerfer. “ Mit ihrer Mischung aus hochkarätigen nationalen und internationalen Mandaten und der wirtschaftsrechtlichen Ausrichtung bietet die Kanzlei ein ideales Arbeitsumfeld für meine anwaltliche Tätigkeit.“
Was auf den ersten Blick wie eine riesige Überraschung für Oppenhoff aussieht, hat historische Wurzeln. Koerfer gehörte bis Ende der 1990er-Jahre dem Kölner Standort der Linklaters-Vorgängerin Oppenhoff & Rädler an und galt als einer der M&A-Rainmaker der Kanzlei. Zudem wird Koerfer im Markt eine besonders enge Beziehung zum Senior Partner und Kanzleisprecher Michael Oppenhoff nachgesagt.
„Rolf Koerfer ist ein alter Weggefährte und passt menschlich wie fachlich optimal zu uns“, sagte Oppenhoff. „Unsere Mandanten fragen gezielt die unmittelbare und persönliche Beratung durch Partner nach. In dem Eintritt von Rolf Koerfer sehe ich auch einen weiteren Beleg für einen generellen Trend zu unabhängig agierenden deutschen Sozietäten.“
Koerfer gehört zu den profiliertesten Persönlichkeiten des deutschen Anwaltsmarkts. Für Furore sorgte er in der Öffentlichkeit zuletzt insbesondere durch seine enge Beziehung zum Automobilzulieferer Schaeffler.
Im Sommer des vergangenen Jahres spielte er als Anwalt des Herzogenauracher Familienkonzerns zunächst eine maßgebliche Rolle im spektakulären Übernahmekampf mit dem Konkurrenten Continental, in den vergangenen Monaten polarisierte der Schaeffler-Vertraute und Allen & Overy-Partner durch seine Rolle als Conti-Aufsichtsratschef. Diesen Posten wird er jedoch im Zuge eines Kompromisses zwischen Conti und Schaeffler in Kürze räumen.
Koerfer, nach Kanzleikreisen zuletzt der weltweit umsatzstärkste Partner bei Allen & Overy, verfügt über zahlreiche hervorragende Kontakte in die deutsche Industrie. Dazu gehört unter anderem seine langjährige Verbindung zum Versicherer Gerling. Zum Weggang Koerfers sagte der deutscher Senior Partner von Allen & Overy, Dr. Cornelius Fischer-Zernin, gegenüber JUVE: „Wir wünschen ihm alles Gute und danken ihm für die geleistete Arbeit.“
Zu Allen & Overy war Koerfer erst im vergangenen Jahr von der US-Kanzlei Shearman & Sterling gekommen. Für Shearman hatte er seit seinem Wechsel von Oppenhoff & Rädler im Jahr 2000 gearbeitet, zuletzt als weltweiter Co-Leiter der M&A-Praxis.
Mit Koerfer wächst die Corporate-Praxis von Oppenhoff auf zwölf Partner und elf Associates. Bereits vor wenigen Monaten hatte die Sozietät schon einmal einen M&A-Partner von Allen & Overy hinzugeholt. Aus dem Frankfurter Büro kam im Juni Dr. Reinhard Hermes. Oppenhoff hatte sich erst Anfang 2008 wieder neu gegründet, nachdem Linklaters sich entschieden hatte, ihr Kölner Büro zu schließen.
Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 21. September 2009