„Nach zehn Jahren Managementtätigkeit ist es Zeit, etwas anderes zu machen“, sagte der 54-Jährige gegenüber JUVE. Mettenheimer wird künftig wieder als Anwalt für die Kanzlei arbeiten, wie vor seiner Managementfunktion an der Schnittstelle zwischen Gesellschafts- und Steuerrecht. Auch sein Co-Senior Partner Guy Morton wird sich nicht mehr zur Wahl stellen.
Mettenheimer ist seit 1987 für die Kanzlei tätig, drei Jahre später wurde er Partner. Zwischen 2000 und 2004 war er geschäftsführender Partner für Deutschland, Österreich und Zentralosteuropa, 2004 war er dann zum weltweiten Senior Partner gewählt worden, zunächst gemeinsam mit dem Briten Anthony Salz. Dessen Rücktritt im Sommer 2005 führte zu Neuwahlen, aus denen Mettenheimer und Morton als neue Doppelspitze hervorgingen.
Theoretisch hätte Mettenheimer für eine Wiederwahl nach Informationen aus Kanzleikreisen noch einmal antreten können, weil seine erste Amtszeit von dem frühzeitigen Ausscheiden seines Co-Senior Partners unterbrochen worden war. Die Bestimmungen bei Freshfields sehen vor, dass ein Senior Partner üblicherweise nur zwei Amtszeiten innehaben kann.
Wer für die Wahl im September kandidieren wird, steht nach Kanzleiquellen noch nicht fest. Es sei auch noch nicht entschieden, ob die Doppelspitze weiter geführt wird. Allerdings wird jetzt schon darüber spekuliert, ob ein deutscher Partner antreten wird. „Es kämen einige in Frage: Dr. Andreas Fabritius, Dr. Stephan Eilers oder aus der jüngeren Generation Dr. Ludwig Leyendecker“, sagte ein Freshfields-Anwalt. Aus dem Londoner Büro der Sozietät werden nach JUVE-Informationen die beiden Corporate-Partner Barry O´Brien und Will Lawes kandidieren.
Mettenheimer führte die Kanzlei in den vergangenen Jahren durch eine stürmische Zeit, die unter anderem von starken Einschnitten in die Partnerschaft geprägt war. Er verschrieb sich aber auch der Integration der Partnerschaft nach der Fusion der Londoner Kanzlei Freshfields mit Bruckhaus Westrick Heller Löber im Sommer 2000. „Ich schaue mit einem gewissen Stolz zurück“, sagte er.
„In Deutschland gibt es gemischte Reaktionen zu Mettenheimers Abschied “, sagte ein Freshfields-Partner. „Einige bedauern, dass er geht, da sie meinen, Konstantin hat ein super Job gemacht. Er ist stark in die Aufgabe hineingewachsen.“ Andere dagegen sind der Ansicht, es sei „Zeit, einen einzelnen Senior Partner zu etablieren, da es künftig nicht nur darum geht, die Top-Jobs unter den deutschen und englischen Partnern aufzuteilen.“ (Aled Griffiths)