Proske ist auf die Vertretung von Gläubigern spezialisiert, die er zum Beispiel zur Abwehr von Anfechtungs- und Haftungsansprüchen berät. Anfang März tritt eine Reform der Insolvenzordnung in Kraft (ESUG), die Gläubigern in Insolvenzverfahren mehr Einfluss verschaffen soll. Proske hob die breite Aufstellung seiner neuen Kanzlei als Pluspunkt in der Begleitung von Sanierungen hervor, um „Mandanten in komplexen Fragen auch über die reinen Insolvenz- und Sanierungsfragen hinaus zu betreuen“.
Der Wechsel Proskes steht in einer Reihe von Abgängen, die Wellensiek in den vergangenen Monaten hinnehmen musste. So verließ der Heidelberger Partner Christoph Scholl nach rund zwanzig Jahren die Sozietät an ihrem Stammsitz, eine neue Kanzleizugehörigkeit ist nicht bekannt. Dr. Paul Abel, der unter anderem in Augsburg als Insolvenzverwalter bestellt wird, wechselte Ende 2011 in München zu Brinkmann & Partner. Auch der Leipziger Verwalter Dr. Volker Schlittgen machte sich Anfang des Jahres nach fünfzehn Jahren bei Wellensiek selbstständig. Marktbeobachter sehen bei der Sozietät, die lange Jahre unbestritten zu den führenden Insolvenzkanzleien des Landes gehörte, ein strukturelles Problem, das etwa in der mangelnden Verzahnung der Standorte und Teams in den Bereichen Insolvenzverwaltung und Sanierungsberatung bestehen könnte.