Braunschweig

Göhmann-Anwälte gründen eigene Kanzlei

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  • JUVE

Der ehemalige Göhmann-Arbeitsrechtspartner Dr. Thies Vogel (38) ist aus dem Braunschweiger Büro der Kanzlei ausgeschieden und hat sich Anfang März mit einer Göhmann-Associate sowie drei weiteren Anwälten selbstständig gemacht. Göhmann befindet sich derzeit in einem Wandlungsprozess.

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Thies Vogel
Thies Vogel

Außerdem schließt sich Prof. Dr. Matthias Pletke (50) der neuen Einheit als of Counsel an. Er ist Professor für Personalwesen und Arbeitsrecht an der Fachhochschule Hannover und tritt regelmäßig als Vertreter in Einigungsstellenverfahren auf.

Vogel war 2009 zunächst als Counsel bei Göhmann in Braunschweig eingestiegen und 2010 zum Partner ernannt worden. Von 2003 bis 2008 hatte er beim Freshfields Bruckhaus Deringer-Spin-off Hilbrandt Rückert Ebbinghaus in Hamburg gearbeitet und sich Anfang 2008 mit einer Arbeitsrechtsboutique in Braunschweig selbständig gemacht.

Kühl ist auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert. Sie war rund vier Jahre Associate bei Göhmann in Braunschweig und seit 2010 selbstständig. Weigel-Grabenhorst hat einen Schwerpunkt im Versicherungsrecht, Gille im Wettbewerbs-, Marken- und Urheberrecht. „Wir verstehen uns als moderne Kanzlei, die alle Bereiche des Wirtschaftsrechts qualitativ abdeckt“, sagte SQR-Gründungspartner Vogel. Im Blick sei vor allem die mittelständische Klientel aus der Region.

Zwei Partnerabgänge in Frankfurt

Wie erst jetzt bekannt wurde, haben bereits zum Jahresbeginn zwei weitere Göhmann-Partner aus dem Frankfurter Büro die Kanzlei verlassen. Den langjährigen Partner Dr. Sven Hartung (48) zog es Marktinformationen zufolge in eine kleinere Kanzlei, er schloss sich Scharpf & Associates an. Neben seinem Schwerpunkt im Bau- und Architektenrecht berät Hartung in- und ausländische Unternehmen, darunter auch Automobilzulieferer, sowie Verbände mit Schwerpunkt im Kauf- und Werkvertragsrecht sowie im Handelsrecht. Außerdem schied Gesellschaftsrechtlerin Natalie von Rom (40) aus. JUVE-Informationen zufolge ist sie derzeit selbstständig.

Axel Müller-Eising
Axel Müller-Eising

„Es sind drei verschiedene Personen aus der Partnerschaft ausgeschieden, dafür gibt es drei verschiedene Gründe“, sagte Axel Müller-Eising, Partner bei Göhmann in Hannover dazu.

In Frankfurt hatte Göhmann zuletzt zum Juli 2011 den Gesellschaftsrechtler Dr. Holger Haas von Heuking als Partner gewonnen (mehr…). Jedoch hatte wenige Monate zuvor der Gesellschaftsrechtler Dr. Ulrich Hartmann die Kanzlei verlassen und war zu RSB gewechselt (mehr…).

Göhmann ist derzeit noch an sieben Standorten vor allem in Nord- und Ostdeutschland vertreten. Jedoch steht fest, dass das Leipziger Büro geschlossen wird. Ein genauer Zeitpunkt dafür ist noch nicht bekannt. „Der Rückzug aus Leipzig war schon länger geplant und erfolgt in enger Abstimmung mit Frau Carl, die dann ihren wohlverdienten Ruhestand antritt“, sagte Müller-Eising. Partnerin Bettina Carl hat einen Schwerpunkt im Insolvenzrecht. Schon seit Längerem wurden zunehmend ursprünglich Leipziger Mandate an anderen Göhmann-Standorten bearbeitet, vor allem in Hannover und Magedeburg.

Modernisierungsprozess im Gange

Die Kanzlei befindet sich zurzeit in einem Wandlungsprozess von einer sehr traditionell ausgerichteten Einheit zu einer stärker spezialisierten Kanzlei. Zuletzt wurden etwa standortübergreifende Praxisgruppen beschlossen, unter anderem in den Bereichen M&A, IP, Immobilien-/Baurecht und Arbeitsrecht. Insgesamt will die Kanzlei über ihre Standorte hinweg stärker zusammenwachsen, dazu soll auch die Position eines büroübergreifenden Kanzleimanagers beziehungsweise Geschäftsführers mit einem Schwerpunkt auf organisatorischen Aufgaben eingerichtet werden. Dies hat die Partnerschaft bei ihrem letzten Treffen beschlossen.

Die strategischen Veränderungen bringen einige kritische Stimmen mit sich: Einige Anwälte können sich mit der Kanzlei nicht mehr identifizieren und sehen ihre Zukunft eher in einer kleineren Einheit. Anderen scheint der Modernisierungsprozess nicht schnell genug zu gehen. „Göhmann könnte viel offensiver am Markt auftreten“, sagte ein Göhmann-Kenner. Ein Beobachter spricht im Zusammenhang mit Göhmann von einer „eher statischen Haltung des traditionsreichen Hauses mit seinen festen Spielregeln“.

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