Nach Allen & Overy setzt mit Linklaters nun eine weitere Magic-Circle-Kanzlei auf hochkarätige arbeitsrechtliche Verstärkung. Spätestens zum September stößt der langjährige Noerr-Praxisgruppenleiter Prof. Dr. Georg Annuß zum Münchner Büro der Kanzlei. Der 43-Jährige kommt voraussichtlich mit einem mehrköpfigen Team.
Annuß gilt als einer der führenden Arbeitsrechtler Deutschlands mit hervorragenden Kontakten zu namhaften Unternehmen. Diese konnte er bei Noerr auch immer wieder für Verweisgeschäft in die Gesellschaftsrechtspraxis nutzen.
Auch für Linklaters dürfte dieser Faktor eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Verpflichtung von Annuß gespielt haben. Die Kanzlei setzt seit einigen Jahren auf die direkte Beratung von Vorständen- und Aufsichtsräten, so dass Annuß dieses Feld um spezifische arbeitsrechtliche Fragen ergänzen kann. Weithin bekannt ist etwa, dass Annuß einen engen Kontakt zum Fahrzeugkonzern MAN pflegt, und Linklaters seit Jahren im Umfeld der Muttergesellschaft VW berät.
Linklaters nimmt mit dem Einstieg von Annuß zudem einen Strategieschwenk vor. „Wir freuen uns, mit Georg Annuß neue Impulse in unserem arbeitsrechtlichen Eigengeschäft zu setzen“, so der deutsche Senior-Partner Dr. Carl-Peter Feick. Bislang war das Team um die Frankfurter Partner Dr. Michael Tepass und Matthew Devey eher transaktionsbegleitend ausgerichtet.
Linklaters vollzieht nun denselben Schritt wie Allen & Overy, die im vergangenen Jahr mit Thomas Ubber und Dr. Hans-Peter Löw zwei hochkarätige Partner von Hogan Lovells gewann (mehr…) und ihrer Arbeitsrechtspraxis eine neue Dynamik verlieh.
Für Annuß ist Linklaters die dritte Spitzenkanzlei, für die er arbeitet. Bevor er 2006 zu Noerr wechselte, war Annuß in München und Düsseldorf für Freshfields Bruckhaus Deringer tätig. 2007 wurde er dann Partner bei Noerr und leitete bis zum vergangenen Jahr auch die dortige Arbeitsrechtspraxis.
Annuß ist Experte für Dienstvertragsrecht, Sanierungsrecht und Recht der Unternehmensmitbestimmung und Autor zahlreicher Publikationen und Vorträge. 2004 habilitierte er sich an der Universität Regensburg, wo er inzwischen − neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt − als Professor für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht lehrt.
Aus Sicht von Noerr ändert sich durch den Wechsel von Annuß nichts. „Der Weggang von Herrn Annuß hat keine Auswirkungen auf unsere Wachstumsstrategie“, so Praxisgruppenleiter Dr. Andreas Butz. “ Für unsere originäre Arbeitsrechtspraxis haben wir jüngst hochkarätige Associates aus ebenfalls führenden Kanzleien gewonnen. Und es wird weiteres Wachstum, auch auf Partnerebene, geben.“ (Jörn Poppelbaum, Catrin Behlau)