Zu den Hintergründen des Weggangs wollte sich Freshfields nicht äußern. Teufel, der 2010 Partner wurde, gehörte bei Freshfields zum Kreis der Spezialisten, die sich im Frankfurter Büro mit Cum-Ex-Strukturen befasst hatten. Vor allem beriet er aber bis zuletzt als Teil der unternehmenssteuerlichen Praxis die Strukturierung nationaler und internationaler M&A-Transaktionen, von Finanzierungen sowie von Unternehmensrestrukturierungen. So war Teufel etwa an der Veräußerung eines Anteils am Luft- und Raumfahrtunternehmen EADS oder dem Erwerb eines spanischen Krankenhausbetreibers durch den Gesundheitskonzern Fresenius beteiligt.
Abschied von Cum-Ex
Freshfields galt bis zur Verschärfung der Gesetzeslage im Jahr 2012 als eine der führenden Kanzleien in der Beratung von Banken bei sogenannten Cum-Ex-Aktiengeschäften. Diese Deals werden heute vielerorts als rechtswidrig angesehen.
Als Schlüsselfigur der Cum-Ex-Beratung bei Freshfields gilt der frühere Steuerchef von Freshfields, Dr. Ulf Johannemann, der 2007 zum Partner ernannt wurde. Er hatte die Kanzlei bereits im vergangenen Jahr verlassen und ist in Folge seiner Beratung der deutschen Maple-Bank-Tochter zusammen mit Bankmanagern wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Das Verfahren in Frankfurt wurde noch nicht eröffnet.
Seit einiger Zeit tut Freshfields Einiges, um mit ihrer Cum-Ex-Vergangenheit abzuschließen. Bereits Anfang des Jahres hatte der globale Managing Partner der Kanzlei, Dr. Stephan Eilers, gegenüber der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘ davon gesprochen, dass die Beratung im Cum-Ex-Kontext „kein Ruhmesblatt“ gewesen sei.
Die Trennung von Teufel ist nach JUVE-Informationen ein längerer Prozess gewesen und dürfte insofern unmittelbar auch nichts mit dem jüngst ins Leben gerufenen deutschen Ethikkomitee oder dem in London gegründeten Conduct Committee zu tun haben. (Jörn Poppelbaum)