Einnahmeplus

Wolf Theiss und Schönherr verzeichnen wieder erstarktes CEE-Geschäft

Ein wieder belebter Markt in Zentral- und Osteuropa (CEE) hat den beiden größten Kanzleien Österreichs, Wolf Theiss und Schönherr, zu Umsatzsprüngen verholfen. Schönherr konnte zudem ihr Corporate-Geschäft in Wien deutlich ausweiten.

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Beide glänzten unterm Strich mit gutem Wachstum. Wolf Theiss legte insgesamt um knapp 9 Prozent auf nun 72 Millionen Euro zu, Schönherr wuchs sogar um mehr als 10 Prozent und verbuchte 2011 Gesamteinnahmen von rund 67,5 Millionen Euro.

Eine genauere Analyse der Einnahmen offenbart allerdings auch Unterschiede zwischen beiden Kanzleien. So legte Wolf Theiss in Wien (inklusive der Zweigniederlassungen Bratislava, Ljubljana und Zagreb) nur um 2,5 Prozent zu, in ihren anderen Auslandsbüros jedoch um 32 Prozent.

Christoph Lindinger
Christoph Lindinger

Dagegen wuchs der Umsatz von Schönherr in Wien um knapp zehn Prozent und im Ausland sogar um knapp 40 Prozent. Allerdings kommt bei Schönherr auch ein großer Teil des in Wien verbuchten Umsatzes aus der CEE-Region. Klar scheint jedoch, dass sich die von Dr. Christoph Lindinger geführte Kanzlei wegen ihres starken Corporate-Arms schneller aus der Umsatzdelle der vergangenen zwei Jahre befreien konnte als Wolf Theiss.

Schönherr profitiert von Großdeals

So konnte Schönherr vor allem im zweiten Halbjahr 2011 mit der Beratung einer Reihe von Großdeals punkten. Die Kanzlei begleitete das Telekomunternehmen France Telecom als Minderheitsgesellschafterin beim milliardenschweren Verkauf von Orange Austria an Hutchison Austria und die Österreichischen Volksbanken (ÖVAG) beim Verkauf der Volksbank International an die russische Sberbank. Hinzu kam die Beratung der Trenkwalder Privatstiftung beim Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an Droege sowie von der französischen Staatsbahn SNCF beim Joint Venture mit der Westbahn. Schönherr bestätigte damit ihre unumstrittene Stärke im Gesellschaftsrecht und bei M&A-Transaktionen.

Wolf Theiss dagegen dürfte – trotz des etwas geringeren Umsatzanstiegs in CEE – ihre Vormachtstellung in der Region behalten, auch wenn die Auslandsumsätze wegen der zentralen Rolle Wiens schwer zu ermitteln sind.

Erik Steger
Erik Steger

CEE treibt Wolf Theiss

„In Zentral- und Südosteuropa ernten wir nun die Früchte aus der Aufbauarbeit der vergangenen Jahre“, sagte Wolf Theiss‘ Managing-Partner Dr. Erik Steger. Treiber waren zuletzt Infrastruktur- und Energieprojekte sowie die angespannten Kreditressourcen in den osteuropäischen Ländern. So beriet die Kanzlei etwa bei der Finanzierung eines großen Photovoltaik-Kraftwerks in Bulgarien durch die Weltbank und andere, den Investment-Loan eines privaten Investors bei seinem Einstieg in ein Warschauer Krankenhaus sowie Diners Club International bei der Erlangung der ersten Zahlungsdienste-Konzession für Kreditkarten in Slowenien.

In Wien selbst führen die aktuellen Zahlen zu einer Verschiebung der Vorherrschaft, denn Schönherr überflügelte Wolf Theiss im Heimatmarkt nach vielen Jahren wieder: Sie wurde mit nun 54,5 Millionen Euro die Nummer 1 in Österreich, dahinter folgt Wolf Theiss mit 53,2 Millionen Euro.

Fast im Gleichschritt steigerten Wolf Theiss und Schönherr den Umsatz pro Berufsträger (UBT) in Wien. Mit leicht geschrumpfter Mannschaft konnte Wolf Theiss den UBT um 4,2 Prozent auf 419.000 Euro steigern. In der Kanzlei sind nun 127 Berufsträger tätig. Schönherr – in dieser Disziplin traditionell eine der stärksten Einheiten in Wien – konnte mit einem um 7,2 Prozent vergrößerten Team beim UBT um 2,4 Prozent zulegen. Sie kommt mit 104 Berufsträgern nun auf einen UBT von 524.000 Euro. (Jörn Poppelbaum)

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