JUVE-Top-15

Gesamtumsätze in Österreich leicht rückläufig

Die 15 größten Anwaltskanzleien Österreichs haben im Geschäftsjahr 2012/13 zusammengenommen knapp ein Prozent weniger Einnahmen erzielt als im Vorjahr. Das geht aus den aktuellen JUVE-Erhebungen hervor.

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Demnach kamen die JUVE-Top-15-Kanzleien auf einen kumulierten Umsatz von rund 345 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch über 348 Millionen.

Die fünf umsatzstärksten Sozietäten waren wie in den Vorjahren Schönherr, Wolf Theiss, Freshfields Bruckhaus Deringer, Dorda Brugger Jordis und Binder Grösswang. Allerdings sind sie zuletzt praktisch nicht gewachsen beziehungsweise hatten Umsatzrückgänge zu verzeichnen (detaillierte Charts und Analysen finden Sie hier).

Ein Grund für die Stagnation an der Spitze dürfte das schwierige Transaktionsumfeld insbesondere im zweiten Halbjahr 2012 gewesen sein. Dieses war nicht gerade reich gesät an riesigen Deals: An den größten Transaktionen – dem Kauf von UC4 durch Carlyle (mehr…) und dem Einstieg von Golden Tree bei Bawag (mehr…) – waren vier der Top-5-Sozietäten zwar beteiligt, doch belebt hat sich der Dealmarkt erst wieder ab dem zweiten Quartal 2013. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle Mitglieder des Spitzenquintetts (mit Ausnahme von Freshfields) ihre Bücher jedoch bereits geschlossen.

Zu bemerken ist weiters, dass sich die drei größten Kanzleien immer mehr annähern. Betrachtet man die Umsatzentwicklung in Österreich (ohne Auslandsbüros) in den vergangenen fünf Jahren, zeigt sich, dass Freshfields nur noch rund zehn Millionen Euro hinter Schönherr und Wolf Theiss liegt.

Die Kanzleien jenseits der Top-5 waren stärker in Bewegung. Hier konnten einige ein zweistelliges Umsatzwachstum verbuchen. So wuchs die Nummer 14 des Rankings, Baker & McKenzie Diwok Hermann Petsche, um 10 Prozent, unter anderem aufgrund ihrer gestiegenen Aktivitäten im Mid-Market-Segment. Hinzu kam bei ihr der Bereich Compliance, in dem sie mit Georg Krakow den sogenannten Externen Koordinator bei der Hypo Alpe-Adria-Bank stellt – ein auch finanziell nicht zu unterschätzendes Mandat.

Ein großer Umsatzsprung gelang auch Fellner Wratzfeld & Partner. Die Kanzlei ist von jeher wenig abhängig von klassischen M&A-Transaktionen, sondern lebt stark vom Restrukturierungsgeschehen. Eine der größten Einnahmequellen war dabei ihre Beratung der Hauptgläubigerbanken im Vorfeld der Alpine-Großpleite. (Jörn Poppelbaum)

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