Für den WMWP-Namenspartner Dr. Martin Wiedenbauer (46) ist diese Allianz „der nächste logische Schritt in der Entwicklung“ seiner Kanzlei mit Standorten in Klagenfurt und Wien. Gemeinsam ist ihnen aus seiner Sicht, dass sie in ihren Märkten ganz ähnlich aufgestellt seien: „Alle sind mittelständisch geprägt und in ihren Bereichen im Markt renommiert“, so Wiedenbauer. Vor rund eineinhalb Jahren begannen seine Gespräche über die Kooperation, die bislang nicht exklusiv ist: WMWP bleibt weiter Teil des internationalen Netzwerks Global Advokaten, dem auch die Frankfurter Kanzlei AC Tischendorf angehört. Die Anwälte beider Einheiten kannten sich bereits aus der Arbeit für gemeinsame Mandanten wie A.B.S. Global Factoring.
Schon vor knapp drei Jahren starteten die geschäftsführenden Partner von BSWW, Řanda Havel, Malata Pružinský Hegedűš & Partners und AC Tischendorf erste Überlegungen für die Allianz. Ihre Kanzleien waren bereits über Laworld vernetzt, wollten jedoch eine tiefgreifendere Kooperation. Ziel ist ein Verbund ähnlich wie bei CMS. „Mit Act Legal wollen wir nun das Marketing auf gemeinsame Füße stellen, einheitliche Qualitätsstandards in der Beratung einführen und unsere Stärken sichtbarer präsentieren“, erklärt der Frankfurter Namenspartner Dr. Sven Tischendorf (50). Auf diese Weise wolle Act Legal auch für ausländische Kanzleien, insbesondere in den USA und Asien, ein Ansprechpartner für die rechtliche Beratung in Europa werden.
Auch deshalb kennen die Act-Legal-Kanzleien die jeweiligen Stundensätze der anderen. So könnten sie bei Anfragen schnell Anhaltspunkte zu den Kosten liefern, ergänzt Wiedenbauer. Im Austausch über den Einsatz von IT, Marketing und Personal sieht der 46-Jährige ebenfalls großes Potenzial. Die Kooperation könne etwa angehenden Anwälten einen Austausch im Ausland ermöglichen. So würden die Kanzleien als Arbeitgeber attraktiver: „Wir wollen durch so ein Angebot bessere Nachwuchsjuristen anziehen“, erklärt der Wirtschaftsanwalt.
Aktuell führen die Partner Sven Tischendorf, Nicolas Vivien (Vivien & Associés, Paris) und Martin Řanda (Řanda Havel, Prag) die Allianz. Eine Partnerversammlung wählt jedes Jahr dieses Führungsgremium, das sich um die Konzeption und Verwaltung der Kooperation kümmert. Dass ‚Act‘ Legal offenkundig am Namen von Tischendorfs Kanzlei angelehnt ist, war das Ergebnis offener Diskussionen, so der Frankfurter Anwalt. Seine Kanzlei habe vor über 15 Jahren sehr strategisch einen Namen gewählt, der sich u.a. am Englischen ‚to act‘ orientiere. Das Ergebnis habe nun auch bei den Allianzpartnern Anklang gefunden.
Langfristig planen die Kanzleien, die Kooperation auf weitere europäische Länder auszudehnen. Oben auf der Wunschliste stehen derzeit die Niederlande und Italien.