Seit einigen Tage kursieren Gerüchte am Wiener Anwaltsmarkt, dass Breitenfeld die Kanzlei verlassen wolle. Auf Nachfrage von JUVE verbreiteten die drei Equity-Partner Dr. Hannes Füreder, Dr. Gerald Gries sowie Breitenfeld nun eine gemeinsame Erklärung. Danach gebe es „seitens SSFP Überlegungen hinsichtlich einer ,Zwei-Schienen-Strategie‘, um die Klienten optimal betreuen zu können und bei Großprojekten auch nur den Anschein von Interessenkollisionen zu vermeiden“. Dabei würden zurzeit mögliche gesellschaftsrechtliche und steuerliche Strukturen geprüft, wobei Entscheidungen voraussichtlich nicht vor Herbst 2014 getroffen werden könnten.
Was genau mit der Strategie gemeint ist, ließen die Partner offen. Es dürfte gut informierten Quellen zufolge jedoch auf eine Trennung der Partnerschaft hinauslaufen. Einige Klienten würden die neuen Einheiten auch nach der Trennung zusammen betreuen. Dies dürfte insbesondere für Siemens Österreich gelten. Das Unternehmen ist ein Schlüsselmandant der Kanzlei. SSFP wurde vor 50 Jahren gegründet und betreut Siemens und deren österreichische Vorgängerunternehmen seit über 30 Jahren in verschiedenen Rechtsbereichen.
Wegen der speziellen Beratungskonstellation für Siemens hatte sich schon der Wechsel des Kartell- und Schiedsrechtlers Markus Fellner zu SCWP Schindhelm lange hinausgezögert. Bevor Fellner Anfang dieses Jahres Partner bei SCWP werden konnte, arbeitete er seit seinem Ausscheiden bei SSFP im März 2011 formal als selbstständiger Anwalt sowie später als of Counsel bei SCWP.
Sollte die Trennung tatsächlich erfolgen, verlöre SSFP eines ihrer Aushängeschilder. Der 55-jährige Breitenfeld ist einer der erfahrensten Vergaberechtler Österreichs und betreut laufend Großklienten wie die Wiener Netze oder Siemens Österreich. Er dürfte die Kanzlei zusammen mit seinem dreiköpfigen Team verlassen. (Jörn Poppelbaum)