Vorarlberg

Masseverwalter Kucera stellt Anlagenbauer Böma zum Verkauf

Autor/en
  • Raphael Arnold

Bei dem Vorarlberger Maschinen- und Anlagenbauer Böma steht ein Verkauf an. Nachdem ein notwendiger Brückenkredit nicht zustande kam, hatte das Landesgericht Feldkirch ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung angestoßen. Betroffen sind 23 Mitarbeiter in Alberschwende und rund 125 Gläubiger.

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Matthias Kucera
Matthias Kucera

Als Ursache der Insolvenz gelten zwei Großprojekte, durch die 2017 ein Jahresverlust von einer Million Euro entstand. Das Unternehmen des in der Schweiz ansässigen Eigentümers Dr. Michael Anselment benötigte aufgrund seiner angespannten Finanzlage einen Brückenkredit, um Waren zu bestellen und weitere Aufträge abzuarbeiten. Doch eine Zwischenfinanzierung scheiterte.

Zum Masseverwalter bestimmte das Landesgericht Feldkirch den Harder Rechtsanwalt Matthias Kucera (Az.: 13 S 40/18i). Um die Außenstände befriedigen zu können, strebt dieser einen Verkauf des Unternehmens an.

Vertrag gegen Vertrauen

Kucera erntete in den vergangenen Monaten in Vorarlberg einige Kritik wegen eines umstrittenen Grundstücksgeschäfts in Hard. Dabei soll es 2015 zu einem Vertragsabschluss über einen Liegenschaftsanteil gekommen sein, der einen Kaufpreis weit unter Marktwert für den ÖVP-Lokalpolitiker Albert Büchele vorsah; Kucera fungierte dabei als Vertrauensperson beider Vertragsparteien. Verkäufer des Grundstücksanteils war der damals 96-jährige Vater des Dornbirner Anwalts Dr. Karl Schelling. 

Ein Vorwurf lautete, Kucera habe einem Parteifreund einen Vorteil verschafft. Der Harder Anwalt sitzt für die ÖVP seit 2009 im Vorarlberger Landtag und in der  Gemeindevertretung. Bis September 2018 ermittelte die Staatsanwaltschaft sieben Monate lang gegen Büchele und Kucera, inzwischen ist das Verfahren eingestellt. Ob Kucera anwaltliche Pflichten verletzte, überprüft weiter der Disziplinarrat der Vorarlberger Rechtsanwaltskammer.

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