Deutscher Ring wird entflochten

Die Deutscher Ring-Versicherungsunternehmen werden entflochten. Die Töchter des Schweizer Versicherungskonzerns Bâloise Holding AG, Deutscher Ring-Lebensversicherungs AG (DR Leben) und Deutscher Ring-Sachversicherungs AG (DR Sach), werden vom Deutscher Ring-Krankenversicherungsverein (DR Kranken) getrennt. Darauf haben sich die Vorstände des Versicherers Bâloise und des Allfinanzkonzerns Signal Iduna geeinigt.

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Die Deutscher Ring-Versicherungsunternehmen werden entflochten. Die Töchter des Schweizer Versicherungskonzerns Bâloise Holding AG, Deutscher Ring-Lebensversicherungs AG (DR Leben) und Deutscher Ring-Sachversicherungs AG (DR Sach), werden vom Deutscher Ring-Krankenversicherungsverein (DR Kranken) getrennt. Darauf haben sich die Vorstände des Versicherers Bâloise und des Allfinanzkonzerns Signal Iduna geeinigt. Damit soll der seit Ende 2008 währende Streit zwischen dem Dortmunder Allfinanzkonzern Signal Iduna und Bâloise mit Sitz in Basel um die Kontrolle der drei unter Deutscher Ring firmierenden Versicherer beendet werden. Im April 2009 hatte sich DR Kranken mit Signal Iduna zu einem Gleichordnungskonzern zusammengeschlossen, in dem rund 13.000 Mitarbeiter tätig sind. Anders als die beiden anderen DR-Unternehmen Leben und Sach war die Krankensparte als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit organisiert. DR Kranken war nicht Teil des Bâloise-Konzerns geworden, als dieser in den 1980er-Jahren per Aktienkauf von der Oetker-Gruppe die Mehrheit an DR Leben und DR Sach erworben hatte. Dies hatte zu der ungewöhnlichen Situation geführt, dass Bâloise und Signal Iduna aufgrund der dennoch weiter bestehenden operativen Verflechtung der drei Deutscher Ring-Unternehmen auf dieselben Vertriebs-, Verwaltungs- und IT-Systeme zugriffen. Zahlreiche Mitarbeiter hatten zwei Arbeitsverträge und galten deshalb intern als sogenannte „Zebras“. Weil die Situation zunächst nicht auf dem Verhandlungsweg gelöst werden konnte, waren die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und wohl auch das Bundeskartellamt aktiv geworden, woraufhin es jetzt zu der Neuordnung der Deutscher Ring-Versicherungsgesellschaften kam. Im Zuge dessen sollen zum Beispiel Mitarbeiter mit doppelten Arbeitsverträgen je zur Hälfte zu DR Leben und zu DR Kranken/Signal Iduna wechseln. Der Betriebsrat der Deutscher Ring-Versicherungsgesellschaften hat bereits heftigen Widerstand gegen die Entflechtung angekündigt.





Berater Bâloise
Cleary Gottlieb Steen & Hamilton (Köln): Dr. Jürgen Sieger (Gesellschaftsrecht), Dr. Daniel Weyde (Steuerrecht; Frankfurt), Dr. Romina Polley (Kartellrecht), Dr. Oliver Schröder (Kapitalmarktrecht); Associates: Jan Eltzschig, Michael Falter, Dr. Stephan Bank, Dr. Daniel Seebach, Dr. Tobias Kircher, Dr. Florian Schöfer, Dr. Roman Zagrosek, Dr. Malte Hiort, Timo Steinbiß (Frankfurt)


Berater Signal Iduna
Inhouse
: Hanno Weiberg (Leiter Konzernrechtsabteilung; Dortmund), Uwe Neubüser (Generalbevollmächtigter für DR Kranken; Hamburg)
Happ Luther
(Hamburg): Rüdiger Ludwig (Corporate Litigation)
Aderhold (Dortmund): Prof. Dr. Lutz Aderhold (Konfliktlösung und Schiedsverfahrensrecht)


Hintergrund: Der Kölner Cleary-Partner Sieger hat schon seit Jahren eine enge Beziehung zu dem Schweizer Versicherer Bâloise. Er berät das Unternehmen seit den 1990er-Jahren und damit auch bereits zu seiner Zeit als Corporate-Partner bei Freshfields Bruckhaus Deringer, wo er bis 2006 tätig war. Signal Iduna betreute viele der Fragen im Rahmen der jetzt erfolgten Einigung Inhouse. Für Spezialfragen und für die streitigen Auseinandersetzungen griff sie auch auf externe Anwälte zurück. Die Beziehung zu Aderhold an ihrem Dortmunder Stammsitz ist dabei alt bewährt. Happ Luther ist seit Jahren eine der regelmäßigen Beraterinnen der Deutscher Ring-Krankenversicherung.



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