Große Aufgaben

Siemens steigt bei NSN aus und sichert sich Milliardenauftrag für Züge

Fast zeitgleich gab Siemens zwei wichtige Entscheidungen bekannt. Zum einen steigt der Konzern bei Nokia Siemens Networks aus. Zum anderen erhielt er vom Department for Transport in London sein mit 1,8 Milliarden Euro bislang größten Lieferauftrag in Großbritannien.

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Andreas Löhdefink
Andreas Löhdefink

Der finnische Handyhersteller Nokia übernahm für 1,7 Milliarden Euro die 50 Prozent Anteile, die Siemens an kriselnden Joint Venture bislang hielt. NSN zahlt 1,2 Milliarden Euro direkt, für die restlichen 500 Millionen Euro gewährte Siemens ein besichertes, einjähriges Darlehen. Behördliche Genehmigungen für den Deal stehen noch aus. NSN hatte seit seiner Gründung 2007 zahlreiche Krisen durchlaufen, die zuletzt in einem massiven Stellenabbau sowie einer Umstrukturierung gipfelte (mehr… und mehr…). Zuletzt machte der Streit um die Entlassung des Siemens-nahen NSN-Finanzchefs Marco Schröter Schlagzeilen (mehr…).

Für den Zuglieferungsauftrag in Großbritannien Siemens kooperierte hier mit Cross London Trains, einem Konsortium, das unter Beteiligung einer Siemens-Tochter die Finanzierung des Geschäfts sichert. Das notwendige Fremdkapital stellt ein Konsortium aus 19 Banken, das unter anderem unter der Führung der KfW IPEX steht und an dem sich die Europäischen Investitionsbank maßgeblich beteiligt.

Ausstieg bei NSN

Berater Nokia
Shearman & Sterling: Jeremy Kutner (M&A), Mei Lian, Clifford Atkins (beide Finanzierungen; alle London), Peter Lyons, Scott Petepiece, Samuel Waxman (alle M&A), Doreen Lilienfeld (Arbeitsrecht; alle New York); Dr. Andreas Löhdefink (M&A; Frankfurt); Jacques McChesney, Pam Gibson, David Dixter (alle Kapitalmarktrecht); Matthew Readings (Kartellrecht), Iain Scoon, Simon Letherman (beide Steuern;alle London); Associates: Zhak Cohen (M&A; New York), Philip Stopford (Finanzierungen), George Milton (Kartellrecht; beide London)

Berater Siemens
Slaughter and May (London): Tim Boxell
Clifford Chance: Nicht bekannt

 

Auftrag für Zuglieferung

Berater Siemens
Inhouse
: Nicola Jordan (London), Hugh Campbell, Eva-Maria Lichtenberg (General Counsel; Rail Systems Division; Erlangen), Patrick Schwarz (Bank-/Finanzrecht; München)
Reed Smith (London): Leon Stephenson (Finanzierung), Jon Pike (Immobilienrecht), Thomas Ince (Arbeitsrecht), Rob Falkner, Belinda Paisley (beide Litigation), Michael Fischer (Corporate), Rene Lochmann (beide München), Charlotte Møller; Associate: Elizabeth McGovern, Anita Gin (alle Finanzierung), Felix Wunderlin (Corporate; München)

Berater Cross London Trains
Linklaters (London): Stuart Rowson, Fiona Hobbs (beide Projects)
Inhouse (Siemens; Erlangen): Dr. Wolfgang Ramming (Head of Legal; Project Equity Investments), Harald Heil (Projektleiter Legal; Project Equity Investments), Sharon Kahanov (London)

Berater Bankenkonsortium
Clifford Chance (London): Gavin Teague (Bank-/Finanzrecht//Private Finance Initiative/Öffentlich-Private Partnerschaften), Andrew Rolfe (Bank-/Finanzrecht)

Berater Department of Transport: Nicht bekannt

 

Alle Berater sind aus dem Markt bekannt.

Hintergrund: Die Mandatierung von Shearman & Sterling auf Seiten Nokias ist keine Überraschung. Die Kanzlei hatte den finnischen Handyhersteller bereits bei der Gründung des Joint Ventures beraten. Auch Clifford Chance hat Siemens bereits bei der Gründung des Joint Ventures beraten (mehr…).

NSN hat seit Juli eine neue Rechtsabteilungsleiterin: Von TetraPak kam Maria Varsellona. Sie folgt auf Joyce Norcini, interimsmäßig hatte Gerwin Zott die Rolle des General Counsels ausgeübt. Über die Nachfolge bei TetraPak ist bislang nichts bekannt.

Beim Lieferauftrag wurde Siemens soweit bekannt weitgehend Inhouse beraten. Punktuell nahm die Rechtsabteilung hier die Unterstützung von Reed Smith in Anspruch. Presseberichten zufolge hat Siemens sein Panel in Großbritannien kürzlich neu organisiert. Neben den bereits bestehenden Beratern von Reed Smith sind nun auch Osborne Clarke und Eversheds neu dabei.

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