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RHJI übernimmt mit Milbank und Linklaters BHF-Bank

Der US-Finanzinvestor RHJ International (RHJI) kauft über seine Finanzdienstleistungstochter Kleinwort Benson die BHF-Bank von der Deutschen Bank. RHJI zahlt für die Bank 384 Millionen Euro in bar. Die Behörden, insbesondere die Finanzaufsicht BaFin, müssen der Transaktion aber noch zustimmen.

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Peter Nussbaum
Peter Nussbaum

Medienberichten zufolge hat sich RHJI für die BHF-Übernahme mehrere Co-Investoren an die Seite geholt: Darunter sollen neben dem chinesischen Mischkonzern Fosun auch der BMW-Großaktionär Stefan Quandt, der Vermögensverwalter Blackrock und der US-Investor Timothy Collins, der frühere CEO von RHJ, sein. Diese sollen sich an einer geplanten Kapitalerhöhung nach englischem Recht bei Kleinwort Benson beteiligen.

Mit dem Verkauf endet eine jahrelange Hängepartie: Die BHF-Bank war 2004 an die Kölner Privatbank Sal.Oppenheim gegangen, die sie aber schon nach wenigen Jahren gerne wieder verkauft hätte. Nach der Übernahme der in Schieflage geratenen Sal. Oppenheim ging die 1854 gegründete BHF-Bank auf die Deutsche Bank über. Diese leitete bereits 2010 die Käufersuche ein.

Aus den zahlreichen Bietern, darunter das Bankhaus Lampe sowie die Investoren KKR, Apollo und Permira, ging die Liechtensteiner Bank LGT als Siegerin hervor. Allerdings scheiterte der Verkauf damals am Widerstand der BaFin.

Seit Sommer vergangenen Jahres verhandelte die Deutsche Bank dann exklusiv mit RHJI. CEO der an der Euronext in Brüssel notierten RHJI ist der ehemalige Dresdner Bank-Vorstand Leonhard Fischer. In Deutschland hält sie eine Beteiligung an der Quirin-Bank.

Berater RHJI
Milbank Tweed Hadley & McCloy (München): Dr. Peter Nussbaum (Federführung; Gesellschaftsrecht/ M&A), Dr. Rolf Füger (Steuerrecht), Dr. Alexander Rinne (Kartellrecht), Dr. Rainer Magold (Finance; Frankfurt); Associates: Dr. Michael Pujol, Dr. Axel Wahl, Florian Leßniak (alle Gesellschaftsrecht/M&A), Dr. Matthias Schell (Steuerrecht), Dr. Andreas Boos (Kartellrecht), Alexander Klein, Maximilian Schneider (beide Finance; beide Frankfurt)
Linklaters: Andreas Steck, David Holdsworth, Gilles Nejman (beide zur Kapitalerhöhung RHJ; beide London); Associates: Dr. André Hofmann, Andreas Dehio (beide regulatorisches Bankrecht; beide Frankfurt) – aus dem Markt bekannt
Shearman & Sterling: Georg Thoma (Düsseldorf); Associates: Dr. Andreas Wieland (Frankfurt), Jan Erik Schapmann (Düsseldorf) (alle Bankaufsichtsrecht) – aus dem Markt bekannt
Löhde Leo Schmidt-Hollburg & Witte (Hamburg): Dr. Tom Frank (Arbeitsrecht/Restrukturierung)
Inhouse: Dr. Rüdiger Schmid-Kühnhofer (COO und General Counsel; Brüssel/London), Edward Renwick (Vice President und Legal Counsel; London)

Berater Fosun
Gleiss Lutz: Prof. Dr. Gerhard Wegen (Stuttgart), Dr. Maximilian von Rom, Dr. Detlef Bauer (beide Frankfurt) – aus dem Markt bekannt
Macfarlanes – aus dem Markt bekannt

Berater Blackrock
Skadden Arps Slate Meagher & Flom: Dr. Matthias Horbach (M&A; Frankfurt), James Anderson (Steuerrecht), Shaun Lascelles, (M&A; beide London), William Sweet (Washington; Financial Institutions Regulation and Enforcement), Heather Cruz, Richard Prins (beide Investment Management; beide New York), Patrick Brandt (Corporate; London), James Frazer (Financial Institutions Regulation and Enforcement; Washington); Associates: Jörg Neubauer (Corporate; Frankfurt), Puesan Lam (Investment Management), Estela Shllaku, J.J. Bahk (beide Corporate; alle London)

Berater Stefan Quandt
Gobbers & Denk (Frankfurt) – aus dem Markt bekannt

Berater Timothy Collins
Nicht bekannt

Berater Deutsche Bank
Freshfields Bruckhaus Deringer: Rick van Aerssen (München), Dr. Patrick Cichy (Hamburg) – aus dem Markt bekannt
Inhouse (Frankfurt): Volker Butzke (Gesellschaftsrecht/M&A) – aus dem Markt bekannt

Berater BHF
Allen & Overy (Düsseldorf): Birgit Reese (Federführung; Corporate)
Hengeler Mueller (Frankfurt): Dr. Christian Hoefs; Associates: Dr. Christian Häußer, Dr. Sonnhild Heinsch (alle Arbeitsrecht)
Inhouse (Frankfurt): Jochen Hörbelt (Leiter der Rechtsabteilung) – aus dem Markt bekannt

Hintergrund: Milbank kommt eine zentrale Rolle in der Beratung der Interessenten für die BHF-Bank zu. Das Team um Corporate-Partner Nussbaum hatte bereits seine langjährige Mandantin und letztlich verhinderte Käuferin LGT in diesem Komplex beraten. Erst im vergangenen Jahr betreute er die Liechtensteinische Bank beim Verkauf ihres Deutschlandgeschäfts (mehr…). Auch dabei zog sie für das arbeitsrechtliche Thema den Hamburger Arbeitsrechtler Frank von Löhde Leo hinzu.

Soweit bekannt wurde Milbank nun erstmals in einer größeren Transaktion für den Investor RHJI tätig. RHJI (früher Ripplewood Holdings) hatte bei seinen deutschen Aktivitäten bislang auf verschiedene Kanzleien gesetzt. 2004 beriet etwa Gleiss Lutz den Einstieg beim mittlerweile insolventen Autozulieferer Honsel (mehr…). Ein Team um Milbank-Partner Dr. Nobert Rieger stand damals Carlyle auf Verkäuferseite bei. Als RHJI als Interessent für Opel auftrat, wurden sie von einem Düsseldorfer Freshfields-Team begleitet (mehr…).

Die Deutsche Bank gehört zu den regelmäßigen Mandanten von Freshfields. Die Kanzlei betreute das Bankhaus etwa beim Kauf von Sal. Oppenheim (mehr…). 

Die Kontakte der Allen & Overy-Partnerin Reese zur BHF-Bank gehen auf das Jahr 2004 zurück, als sie Sal. Oppenheim beim Einstieg bei der BHF-Bank beriet, damals gemeinsam mit Rolf Koerfer, der mit Reese Shearman & Sterling 2008 verlassen hatte und bei Allen & Overy eingestiegen war. Koerfer arbeitet mittlerweile bei Oppenhoff & Partner. 2006 begleitete Reese die BHF-Bank dann bei der Übernahme von ING-Anteilen an der Deutschen Hypothekenbank, 2009 beim Verkauf ihrer Fondsbank an Fidelity (mehr…).

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