Lanxess steigt aus

Saudi Aramco vertraut bei Kautschuk-Deal wieder auf Allen & Overy

Der Chemiekonzern Lanxess treibt seinen Umbau mit dem Komplettausstieg aus dem Kautschukgeschäft voran. Der verbleibende 50-Prozent-Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo soll an den Partner Saudi Aramco nach Abzug von Schulden für rund 1,4 Milliarden Euro in bar verkauft werden. Die Transaktion soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein.

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Matthias Horn
Matthias Horn

Konzernchef Matthias Zachert hatte das stark schwankungsanfällige Geschäft mit künstlichem Kautschuk 2016 in das Gemeinschaftsunternehmen mit dem weltgrößten Öl- und Energiekonzern Saudi Aramco eingebracht. Ursprünglich hatten beide Konzerne eine Sperrfrist bis 2021 für einen weiteren Anteilsverkauf vereinbart. Saudi Aramco hatte vor zwei Jahren nach Abzug von Schulden und Verbindlichkeiten 1,2 Milliarden Euro für die Hälfte der Lanxess-Kautschuksparte gezahlt.

Lanxess will das Geld in den Schuldenabbau stecken, betonte aber auch die zusätzliche strategische Flexibilität für weiteres Wachstum. Der Konzern richtet den Fokus schon länger auf die profitablere Spezialchemie. Lanxess hatte 2017 in einem milliardenschweren Deal den Hersteller von Flammschutz- und Schmierstoffzusätzen Chemtura übernommen. Vor allem Chemtura trieb die Geschäftsentwicklung zuletzt stark.

Berater Saudi Aramco
Allen & Overy: Dr. Matthias Horn (Frankfurt), Dr. Murad Daghles (Düsseldorf; beide Federführung; beide Corporate/M&A), Dr. Gottfried Breuninger (Steuerrecht; München), Dr. Jürgen Schindler (Kartellrecht; Brüssel), Jean-Claude Rivalland (Corporate/M&A; Paris),  Dr. Dirk Schade (Steuerrecht; München) Olivier Picquerey (Arbeitsrecht; Paris); Associates: Dr. Thyl Haßler (Corporate/M&A), Anna Kräling (IP), Dr. Conrad Schulte-Wintrop (Corporate/M&A; alle Düsseldorf), Sander Schouten (Arbeitsrecht), Heleen van der Weijer (Corporate/M&A; beide Amsterdam), Mathilde Lapostolle (Arbeitsrecht; Paris)

Ralph Kogge
Ralph Kogge

Berater Lanxess
Freshfields Bruckhaus Deringer (München): Dr. Ralph Kogge (Federführung), Dr. Kai Hasselbach (beide Corporate/M&A), Dr. David Beutel (Steuerrecht)
Inhouse Recht (Köln): Dr. Judith Etzbach (Corporate), Dr. Jochen Schroer (Group General Counsel) – aus dem Markt bekannt
Inhouse Steuern (Köln): Jürgen Topoll (Leiter Steuern) – aus dem Markt bekannt

Hintergrund: Allen & Overy beriet Saudi Aramco schon 2015 bei Gründung des Joint Ventures. Partner Horn konnte das Mandat auch nach dem Weggang des damaligen Co-Federführenden Dr. Michael Ulmer zu Cleary Gottlieb Steen & Hamilton weiterführen. Steuerlich wurde Saudi Aramco bei Arlanxeo ohnehin fortlaufend von Partner Breuninger und Counsel Schade beraten.

Da Horn in den vergangenen Monaten mit der Übernahme des Ablesedienstes Techem und dem politisch hochbrisanten 50Hertz-Deal gut ausgelastet war, teilte er sich die Federführung mit dem jungen Partner Daghles, einem Experten für den arabischen Rechtsraum und die Beratung von Unternehmen aus dem Nahen Osten. Unterstützt wurden die beiden maßgeblich von Senior Associate Haßler, der zum Team des Düsseldorfer Corporate-Partners Dr. Christian Eichner zählt. Größeren Beratungsbedarf, vor allem zu arbeitsrechtlichen Fragen, gab es außerdem zu französischem und niederländischem Recht.

Lanxess setzte, wie schon bei der Gründung des Joint Ventures, auf Freshfields und den Münchener Partner Kogge. (Christiane Schiffer/mit Material von dpa)

 

 

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