Linde greift nach BOC

Auch zwischen den Anwälten stimmt die Chemie beim Milliardenangebot

Die Linde AG will den britischen Gasehersteller BOC-Group übernehmen. Das Wiesbadener Unternehmen unterbreitete ein verbindliches Übernahmeangebot und will 16 Pfund pro Aktie zahlen. Das BOC-Management stimmte bereits zu und empfahl den Aktionären, das Angebot anzunehmen. Der Kaufpreis läge damit bei rund 12,4 Milliarden Euro.

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Die Transaktion, eine der größten im Chemiebereich, wird durch einen Brückenkredit über 15 Milliarden Euro finanziert. Ein Konsortium, dem die Commerzbank, Deutsche Bank, Dresdner Kleinwort Wasserstein, Morgan Stanley und Royal Bank of Scotland angehören, stellt die Summe bereit. Die Kartellbehörden der EU und der USA müssen die Transaktion noch genehmigen.

Berater Linde

FRESHFIELDS BRUCKHAUS DERINGER (Düsseldorf): Dr. Axel Epe, Barry O’Brien (beide Federführung), Gareth Stephenson, Sarah Murphy (alle drei London), Christian Gehling (alle Corporate), Sean Pierce (London), Yorck Jetter (beide Finance; Frankfurt); Associates: Dr. Nina Böttger, Dr. Jens Liese, Dr. Christoph Nolden (alle Corporate), Rod Brown, Richard Thexton (beide Corporate), Martin Hutchings (Finance), Andrew Murphy (Employment; alle vier London)

INHOUSE (Wiesbaden): Keine Nennungen

WILMERHALE (Kartellrecht): William Kolasky, Leon Greenfield (Washington), Ulrich Quack (Berlin), Dr. Sven Völcker (Brüssel); Associates: Dr. Alexander Jüngling, Christian Wörz, Dr. Oliver Fleischmann (Berlin), Antonio Capobianco (Brüssel), Alex Krulic, Dr. Hartmut Schneider (Washington)

Berater BOC

SLAUGHTER AND MAY (London): Frances Murphy, Elizabeth Holden (Corporate), John Boyce (Wettbewerbsrecht), Sara Luder (Steuern), Roland Dougherty (Arbeitsrecht); Associates: Guy Potel, James Twigg, Jackie Holland (beide Corporate), Paul Gilbert (Wettbewerbsrecht), Clare Richardson (Steuern)

HENGELER MUELLER (Düsseldorf): Dr. Maximilian Schiessl, Dr. Georg Seyfahrt (beide Corporate), Dr. Alf-Henrik Bischke (Wettbewerbsrecht), Dr. Johannes Tieves (Finance; Frankfurt); Associates: Jan Bunnemann, John Meeham (beide Corporate), Cecilia Di Ció (Kapitalmarktrecht) – Deutsches Recht

@SHEARMAN & STERLING (New York): John Madden (M&A), Kenneth Prince (Kartellrecht), Pamela Gibson (Kapitalmarktrecht), Bonnie Greaves (M&A; beide London) – US-Recht

Berater Bankenkonsortium

WHITE & CASE (London): Christopher Kandel, Michael Goetz, Stephen Hodgson (deutsches Recht; Frankfurt), Andrew O’Keefe; Associates: Kim Lübbe, Victoria Chen

Dass die Verhandlungen bei dieser Transaktion – wie beide Parteien unterstreichen – so schnell und problemlos über die Bühne gegangen sind, liegt auch daran, dass Linde und BOC keine Unbekannten füreinander sind.

Bereits 2003 berichtete die Presse über Verkaufsverhandlungen, und schon im Jahr zuvor hatten die Unternehmen eine Zusammenarbeit bei Luftzerlegungs- und Synthesegasanlagen vereinbart.

In der Zwischenzeit waren es immer wieder Anwälte von Hengeler, die für den Gasehersteller Linde tätig wurden, unter anderem beim Verkauf der Kältetechniksparte an UTC im Jahr 2004 und bei der Begebung einer Wandelanleihe im selben Jahr. Bei dieser Transaktion findet sich Hengeler indes mit Best Friend Slaughter and May auf der Seite von BOC – ebenfalls nicht zum ersten Mal.

Doch auch die jetzige Linde-Beraterin Freshfields kennt das Unternehmen. Anwälte der Kanzlei begleiteten Linde bereits 1999 im Rahmen einer Kapitalerhöhung. Auch WilmerHale, die kartellrechtlich beraten, sind regelmäßig für Linde tätig, so auch bei der Übernahme eines Geschäftsbereichs von Krauth Medical. Anwälte in Berlin, Brüssel und Washington koordinieren die fusionskartellrechtlichen Fragen weltweit.

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