CIP ist bereits an der Netzanbindung DolWin 3 neben Tennet beteiligt. 2014 bezahlten die Dänen, die Gelder des Rentenfonds PensionDanmark investieren, 384 Millionen Euro für die Anteile. Mitsubishi war vor acht Jahren Partner der vier Offshorprojekte von Tennet geworden, deren Beteiligungen jetzt ebenfalls an CIP gehen. Zuerst kaufte Mitsubishi sich 2012 für 240 Millionen Euro in die Netzanbindungsprojekte BorWin1 und BorWin2 ein, die die Windparks Veja Mate und Global Tech 1 mit dem Stromnetz verbinden sollten. Ein Jahr später dann kamen für 340 Millionen Euro noch die Anschlussprojekte HelWin2 und DolWin2 dazu.
Tennet suchte damals Investoren für die kostspieligen Anschlussprojekte, die mittlerweile alle in Betrieb gegangen sind. An den Gemeinschaftsunternehmen, aus denen Mitsubishi sich nun verabschiedet, hält Tennet jeweils 51 Prozent. Weitere Gesellschafter sind neben Mitsubishi Finance der drittgrößte japanische Stromerzeuger Chubu Electric, der 2017 für 300 Millionen Euro Anteile von Mitsubishi erworben hatte.
Mitsubishi steigt mit dem Verkauf aus dem deutschen Netzgeschäft aus. Erst vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass das Unternehmen zusammen mit Chubu den niederländischen Erzeuger Eneco übernimmt, zu dem auch die deutsche Lichtblick gehört. Die europäischen Entflechtungsregeln verbieten parallele Beteiligungen in Kraftwerke und Netzanlagen.
Berater Copenhagen Infrastructure Partners
Watson Farley & Williams (Hamburg): Dr. Marcus Bechtel, Dr. Wolfram Böge (beide Federführung; beide Corporate/Energy), Dr. Maximilian Boemke, Dr. Christine Bader (beide Regulierung), Sven Fretthold (Finanzierung), Jörg Walzer (Steuerrecht), Eckrolf Berg (Immobilienrecht); Associates: Carolin Woggon, Dr. Malte von Seht (beide Corporate/Energy), Dr. Jule Martin (Regulierung), Dr. Sandra Figgen, Christian Schindler (beide Corporate/Energy), Paul Greef (Regulierung), Jakob Paluszkiewicz (München; beide Finanzierung)
Bruun & Hjejle (Kopenhagen): Ulrik Kloss Fenneberg (Finanzierung/M&A) – aus dem Markt bekannt
KPMG: Nicht bekannt
Berater Mitsubishi
Hogan Lovells (Hamburg): Mathias Hirschmann (Federführung), Dr. Alexander Koch, Jacky Scanlan Dyas (Tokio; alle Corporate/M&A), Dr. Marc Schweda (Regulierung), Tobias Flasbarth; Associates: Ulrich Heßling, Dr. Maximilian Frystatzki, Julian Tristram, Adrianni Marhain-Prante (alle Corporate/M&A), Jan-Christoph Rudowicz (Regulierung)
KPMG: Jörg Ufer (M&A/Tax) – aus dem Markt bekannt
Berater Tennet
Freshfields Bruckhaus Deringer (München): Dr. Ralph Kogge (Federführung), Dr. Ullrich Scholz (Regulierung), Dr. Norbert Schneider (beide Düsseldorf), Dr. David Beutel (alle Steuerrecht); Associates: Dr. Felix Scheder-Bieschin (Corporate/M&A; Hamburg), Dr. Martin Rehberg (Steuerrecht), Sandra Jung (Corporate)
Inhouse Recht (Utrecht): Ariane Elges (M&A)
Inhouse Steuern (Bayreuth): Marcus Buchbinder (Steuern)
Hintergrund: Dem Vernehmen nach hatte Mitsubishi im vergangenen Sommer mit der Suche nach einem Käufer für seine Beteiligungen begonnen und war ohne Auswahlverfahren auf CIP zugegangen. Die Dänen griffen bei dem Investment auf ein Hamburger Watson Farley-Team um den deutschen Managing-Partner Bechtel zurück. Watson Farley war bereits 2014 beim Einstieg in das DolWin 3-Projekt für CIP tätig. Tennet ließ sich seinerzeit von Hengeler Mueller beraten, die bei Offshoreinvestments auch regelmäßig CIP beraten. An der Seite von Tennet steht Hengeler zudem bei Schadensersatzklagen wegen verzögerter Netzanbindung.
Beim Verkauf der Mitsubishi-Anteile setzte Tennet nun aber wie damals beim Einstieg des Unternehmens auf Freshfields. Die Kanzlei hatte die Niederländer bereits beim Kauf des Übertragungsnetzes von E.on beraten. Dieses Mal führte der Münchner Partner Kogge das Mandat. Ein Großteil der Arbeit lag beim Principal Associate Scheder-Bieschin.
Auf Verkäuferseite führte Hogan Lovells-Partner Hirschmann die Verhandlungen. Mit Mitsubishi verbindet ihn seit Langem eine enge Mandatsbeziehung – jedenfalls wenn es um Geschäft im Bereich Transmission geht. Im Bereich Erzeugung mandatiert Mitsubishi unter anderem Clifford Chance, so etwa bei der Übernahme des niederländischen Stadtwerkekonzerns Eneco. Hogan Lovells steht in diesem Segment nicht zur Wahl, weil die europäischen Entflechtungsregeln auch die Freiheit der Kanzleien beschränken, Mandate anzunehmen. Mit dem Verkauf des europäischen Netzgeschäfts könnte Hogan Lovells Mitsubishi beim weiteren Ausbau ihres Kraftwerkepools nun aber beraten. (Martin Ströder)