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Marktentwicklung

Regulierungsberatung, die sich lohnt

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Regulierungsberatung ist weiterhin kein hochpreisiges Geschäft. Kleinteilige Mandate in Sektoren wie Energie, Gesundheit, Telekommunikation und Verkehr werden deswegen vor allem von Boutiquen oder von Praxisgruppen angeboten, die als Teil einer deutschen oder internationalen Full-Service-Kanzleiplattform relativ frei in der Preisbildung sind.

In diesem Umfeld ordnen dennoch immer mehr Kanzleien ihr Angebot erfolgreich nach Branchen. Bird & Bird ist so schon lange im Energiesektor und auch im TK-Sektor präsent. Auch Luther konzentriert sich seit einiger Zeit erfolgreich auf Branchen, Fieldfisher oder Taylor Wessing verfolgen ähnliche Pläne. In Branchen wie Energie, Gesundheit, aber auch Glücksspiel und KI bieten sie ihren Mandanten feste Teams mit ausgewiesenen Sektorspezialisten im Zentrum.

Richtig am Markt platziert, lohnen sich so nicht nur die Mandate. Es lässt sich vielmehr auch die Auslastung sowie die Ausbildung von Nachwuchsanwälten gezielter steuern, die sehr direkt mit den wirtschaftlichen und technischen Besonderheiten der in den Sektoren agierenden Mandanten vertraut werden und aktiver auch das eigene Geschäft entwickeln. Aktiver jedenfalls, als wenn sie allein ihre fachliche Spezialisierung optimierten, ohne über den Tellerrand zu blicken. An Heuking ist das Thema Praxisgruppen lange Zeit vorbeigegangen. Allerdings erzeugt die erfolgreiche Formierung einer ESG-Praxis Nachahmer. Das ist auch bei Osborne Clarke der Fall: Vor drei Jahren trat die Energiepraxis erstmals als Sektorgruppe auf. Seitdem gewinnt sie stetig Marktanteile – auch im Transaktionsgeschäft. Der Aufbau hat zu beeindruckenden Ergebnissen geführt und lädt zur Nachahmung, etwa im Gesundheitsbereich, ein.

Infrastruktur anstatt Regulierung

Internationale Deal-Kanzleien richten ihren Fokus hingegen stärker auf Transaktionen und Finanzierungen von regulierten Vermögenswerten, die unter dem global anerkannten Schlagwort Infrastruktur zusammengefasst werden. Als unabhängige deutsche Kanzlei mit erfolgreichen Energie-, Gesundheits- und Telekommunikationspraxen schloss sich zuletzt auch Hengeler Mueller dieser Entwicklung mit der Gründung einer Infrastruktur-Gruppe an, die sich auch um Datencenter und andere neue Infrastruktur-Assets kümmert.

Infrastruktur ist das Thema der kommenden Jahre. Der Kuchen ist groß und wächst immer weiter, nicht erst, seit die Bundesregierung 500 Milliarden Euro per Sondervermögen locker machte. Für viele internationale Kanzleien wird das Feld immer interessanter, weil es näher an ihre Premiummandanten, die klassischen Private-Equity-Häuser, heranrückt.

Heute haben fast alle großen Fonds Infrastrukturarme. Um dieses Geschäft zu betreiben, haben sie das Spielfeld deutlich erweitert. Mittlerweile fallen auch Vermögenswerte in das Reich der Infrastruktur, die nur bei genauerem Hinsehen wie Infrastruktur-Assets aussehen.

Bestes Beispiel ist der Einstieg von Stonepeak bei Ifco, einem Hersteller und Verleiher von Mehrwegbehältern, für den der Mehrheitsgesellschafter Triton mit der Hilfe von Latham & Watkinseinen neuen Partner gesucht hatte und dabei alles auf die Infrastrukturkarte setzte. Um das Asset auch Infrastrukturinvestoren schmackhaft zu machen, wurden bestehende Verträge nach infrastruktur-typischen Elementen untersucht und, wenn nötig, „Infrastructure-Ready“ gemacht.

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