Abstriche bei den Anforderungen an diese Bewerber will die Kanzlei um Senior-Partner Andreas Steck ausdrücklich nicht machen, da sie als qualitativ vollwertige Teammitglieder an Mandaten aller Fachgebiete und Größenordnungen mitarbeiten sollen. Die 40-Stunden-Option und davon abgeleitete Teilzeitmöglichkeiten mit unter 40 Wochenstunden gelten deutschlandweit und stehen auch der Bestandsmannschaft offen. Ein späterer Wechsel vom Alternativ- auf den Partnertrack bleibt möglich.
Nach Baker & McKenzie und dem Düsseldorfer Büro von McDermott Will & Emery ist Linklaters die dritte Kanzlei in Deutschland, die einen alternativen Karrieretrack mit festem Stundenlimit anbietet. Da Linklaters gemeinsam mit Kanzleien wie Hengeler Mueller und Freshfields Bruckhaus Deringer an der Marktspitze agiert, dürfte ihr Vorstoß allerdings größere Signalwirkung haben.
Alternative zum Wettlauf um das höchste Gehalt
Bislang galt der organisatorische Zusatzaufwand gerade bei Transaktionsmandaten als Killerargument für derartige Karriereoptionen: Die Kosten für personelle Mehrfachabdeckung und laufende Koordination, hieß es häufig, seien schlicht zu hoch, der häufige Wechsel von Ansprechpartnern den Mandanten nicht zuzumuten. Bei Baker & McKenzie sind nach Angaben der Kanzlei dennoch bereits rund zehn Prozent der Associates auf dem alternativen Karrieretrack tätig.
Die meisten anderen Kanzleien verzichten bislang auf klar abgegrenzte Karrieremodelle, die dem Wunsch vieler Nachwuchsjuristen nach mehr zeitlichem Freiraum entgegenkommen. Sie setzen stattdessen vor allem auf finanzielle Anreize für Bewerber, die ohne festes Stundenlimit arbeiten wollen: Seit Sommer 2016 haben zahlreiche Kanzleien – auch Linklaters – die Associategehälter massiv erhöht.