Alu-Druckguss beliefert namhafte Automobilhersteller und hat sich auf hochwertige Aluminiumdruckgusse sowie auf die Montage von Systemkomponenten spezialisiert. Seit der zunehmenden Verlagerung der Antriebskomponenten hin zur Elektromobilität seien die Umsätze bei Alu-Druckguss eingebrochen, teilte die Insolvenzverwalterin mit. Zudem hätten ein harter Wettbewerb und die derzeitige Zurückhaltung bei der Vergabe neuer Entwicklungsaufträge Probleme bereitet. Die Löhne und Gehälter seien durch das Insolvenzgeld über die Dauer von drei Monaten gesichert.
Der Jahresumsatz lag zuletzt bei rund 50 Millionen Euro. Schon im Vorjahr wies die Geschäftsleitung darauf hin, dass die aktuelle Situation bei ihren Kunden VW und Audi genau zu beobachten sei. Im Abschluss 2016 vernichtete ein Jahresfehlbetrag bereits nahezu die Hälfte des zuvor bilanzierten Eigenkapitals. Ende 2012 hatte ein israelischer Automobilzulieferer, die Tadir-Gan Gruppe, ebenfalls ein Hersteller von Druckgusserzeugnissen, das Unternehmen erworben. Tadir-Gans deutsches Tochterunternehmen ist daher persönlich haftender Gesellschafter bei Alu-Druckguss.
Die Gründungspartnerin der Berliner Kanzlei Dr. Berner trifft also auf eine angespannte wirtschaftliche Lage. Sie wird von Steffen Werner arbeits- und insolvenzrechtlich und dem Associate Felix Petersilie (Insolvenzrecht) unterstützt. Ihre Kanzlei bietet seit zwölf Jahren Beratung und Verwaltung an sieben Standorten, darunter Berlin, an. Betriebswirtschaftlich wird das Team von Dr. Stefan Weniger beraten. Der frühere Partner von hww Hermann Wienberg Wilhelm hatte erst in diesem Jahr in Berlin seine neue Firma Restrukturierungspartner jwt gegründet.
Alu-Druckguss wird bereits seit einigen Monaten von dem erfahrenen Sanierer Dr. Thilo Schultze aus der Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger beraten. Er wird dabei im Insolvenzrecht von dem Associate Maximilian Bei der Kellen unterstützt.
Der Lieferantenpool des Zulieferers hat dem Vernehmen nach Dr. Jan Achsnick aus der Kölner Kanzlei Achsnick Pape Opp an seine Seite geholt. Die Kanzlei, die 2013 aus Himmelsbach Achsnick hervorging, soll beispielsweise 2016 bei der Insolvenz des Werftenverbundes P+S den Verwalter Berthold Brinkmann aus der Hamburger Kanzlei Brinkmann & Partner beraten haben.