Die Gehälter älterer Associates bis zum vierten Berufsjahr erhöht Linklaters ebenfalls. Bislang zahlte sie ihren Associates vom zweiten bis vierten Jahr 105.000, 115.000 beziehungsweise 120.000 Euro. Genaue Angaben zur neuen Höhe dieser Saläre machte Linklaters nicht. Ihre Associates können im vierten Jahr bereits zum Managing Associate aufsteigen. In diesem Fall erhielten sie bisher 130.000 Euro plus einen Bonus, der vom Ergebnis der Sozietät abhängt. In den Folgejahren stieg ihr Grundgehalt bislang um jeweils 10.000 Euro an.
Zuletzt hatten die führenden Großkanzleien im Sommer 2006 ihre Einstiegsgehälter drastisch erhöht. In einem bis dahin in Deutschland beispielslosen Gehaltskrieg schraubten einige von ihnen die Saläre zunächst auf 100.000 Euro und etwas später auf bis zu 105.000 hoch. Seither zahlen nach JUVE-Informationen 17 Kanzleien deutschen Juristen beim Berufseinstieg 100.000 Euro und mehr (Lesen Sie die aktuelle JUVE-Gehaltstabelle auf www.azur-online.de). Einige Sozietäten legen zum Grundgehalt zusätzlich einen Bonus drauf. Hintergrund der damaligen Gehaltserhöhungen war der geringe Zulauf von Prädikatsjuristen in die Wirtschaftskanzleien. Als eine der wenigen Top-Kanzleien mit internationaler Präsenz blieb Linklaters 2006 knapp unter der neuen Höchstmarke.
„Unsere Associates liefern hervorragende Beratung bei den international komplexesten Transaktionen. Das wissen wir zu schätzen und bieten Berufseinsteigern daher ein starkes Gesamtpaket, das der führenden Rolle von Linklaters entspricht“, sagte Michael Lappe, deutscher Senior Partner der Kanzlei. Die Gehaltserhöhung sei ein wichtiger Teil des Pakets.
Ob auch im Fall von Linklaters einen Zusammenhang zwischen der Gehaltserhöhung und der immer noch angespannten Situation auf dem Bewerbermarkt besteht, wollte die Kanzlei nicht kommentieren. Eine Reihe von Großkanzleien beklagt seit Ausbruch der Wirtschaftskrise und nachfolgenden Kostenreduzierungsmaßnahmen in den Kanzleien wie Stellenabbau und Gehaltsfreeze (mehr…) ein nachlassendes Interesse seitens des Juristennachwuchses. Linklaters verzichtete 2009 allerdings auf ein Einfrieren der Gehälter und reduzierte nur geringfügig Stellen.