Abgänge bei Freshfields

Wieder ein Associate-Spin-off in Hamburg

In Hamburg verlassen erneut mehrere angestellte Anwälte Freshfields Bruckhaus Deringer. Ab Februar werden die Asscociates Dr. Ulf Renzenbrink (34), Dr. Torsten Raschke (36), Gilbert Tassilo von Knobelsdorff (37) und Dr. Kristian Heiser (34) in eigener Praxis tätig.Das Quartett will als Renzenbrink Raschke von Knobelsdorff Heiser (RRKH) am Markt auftreten und an die Tradition des Hamburger Vorgänger-Büros von Freshfields - Stegemann Sieveking Lutteroth & Steeger - anknüpfen. Als kleine Einheit plane man, sich vor allem auf die fortlaufende Beratung von Unternehmern sowie Transaktionen zu konzentrieren.

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Alle vier Anwälte stammen aus Hamburg, wobei Dr. Ulf Renzenbrink (34) die vergangenen Jahre im Berliner Büro verbracht hat. Zwischenzeitlich war er auch auf Secondment in München.

Die anderen Anwälte waren immer in der Hansestadt im Unternehmensrecht bei Freshfields tätig.

Renzenbrink erklärte gegenüber JUVE, dass „wir als spezialisierte Boutique bei kleinen und mittelgroßen Transaktionen sowie in der laufenden Beratung eine mit Großkanzleien vergleichbare Beratungsqualität bei einer attraktiveren und transparenteren Honorargestaltung anbieten werden. In diesem Segment wollen wir uns mit unserem spezialisierten, unternehmerischen Ansatz mittelfristig fest in der Hamburger und der norddeutschen Wirtschaft etablieren.“

Die Neupartner konnten bei einigen wichtigen Transaktionen Erfahrungen sammeln. So hat Renzenbrink federführend die Alexander Falk Holding beim Verkauf des Bankhauses Hornblower Fischer an die Redsafe-Bank beraten. Er war zudem an der geplanten Übernahme von Kabel BW, iesy und ish durch Kabel Deutschland beteiligt.

Raschke war Senior Associate in dem von Dr. Christoph Seibt geführten Team, das die DDVG bei Übernahme der Tageszeitung ‚Frankfurter Rundschau‘ beraten hatte.

Schließlich war von Knobelsdorff einer der Berater von MPC beim Erwerb des Textilhandelshauses Miles Fashion Group und Heiser – auch ein Seibt-Associate – war im Beraterteam von Continental beim Übernahmeangebot hinsichtlich des Reifenhersteller Phoenix.

Einige Partner bei Freshfields bedauerten die Entscheidung, äußerten aber zugleich auch Verständnis. Die vier Aussteiger hätten sowieso frühestens erst 2005/06 Partner werden können, weshalb Spekulationen über Partneraussichten sinnlos seien: „Das ist Kaffeesatzleserei,“ sagte ein FBD-Anwalt. „Aber sie sind alle gute Anwälte und scheiden in bestem Einvernehmen aus. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.“

Andere Freshfields-Insider zeigten sich dagegen überrascht. Mindestens einer der vier jungen Anwälte habe als heißer Partnerkandidat gegolten. „Renzenbrink ist richtig gut und auch akquisestark“, meinte ein führender Private-Equity-Anwalt, der ihn auf der anderen Seite einer Transaktion erlebte. „Jede Großkanzlei sollte Platz für solche Associates finden. Die Frage ist, ob es in Berlin oder München einen Business-Case für einen weiteren jungen Corporate-Partner gab.“

RRKH ist der dritte Associate Spin-off aus dem Hamburger Freshfields-Büro. Im März 2004 hatten zwei Freshfields-Anwälte zusammen mit zwei Anwälten von Schindhelm Rechtsanwälte die Boutique KAHB Kruhl Arends Hofert Bergemann gegründet. Mitte 2003 hatten sich schon die beiden Freshfields-Associates Dr. Peter Ebbinghaus und Dr. Tilman Rückert mit dem Arbeitsrechtler und vormaligen Bruckhaus-Anwalt Dr. Christian Hilbrandt zusammengeschlossen.

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