Berlin und Frankfurt am Main heißen die beiden Standorte, auf die sich Andersen nunmehr in ihrer Domäne der integrierten Rechts- und Steuerberatung konzentrieren will. Die Teams an beiden Adressen sollen ausgebaut werden, personelles Wachstum soll Synergien schaffen und eine „Effizienz- und Effektivitätssteigerung“ herbeiführen, wie Andersen mitteilte.
Das Management setze dabei vermehrt auf die Möglichkeiten des Hybrid- und Remote-Arbeitens. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kölner Büros sollen in den kommenden Monaten entweder in Berlin oder Frankfurt andocken. Das Leipziger Büro war nach einigen Abgängen bereits im Jahr 2023 geschlossen worden, Insolvenzrechtler Axel Roth ist seitdem für die Insolvenzverwaltungsgesellschaft Curator tätig.
Neustart ging von Köln aus
Als die Kanzleimarke Andersen im Jahr 2017 wiederbelebt wurde, war Köln zunächst der zentrale deutsche Standort. Der ehemalige Luther-Managing-Partner Dr. Stefan Kraus baute die Andersen-Präsenz von der Domstadt aus auf. Zuletzt war allerdings Berlin das größte der drei Büros, Köln zählte rund zehn Berufsträger. Ende 2023 war Kraus ausgeschieden und hatte unter eigenem Namen eine Rechtsanwalts-GmbH eröffnet. Er blieb nicht der einzige Kölner Abgang: Litigation-Experte Dr. Thiemo Schäfer und zwei Associates schlossen sich kürzlich Mazars an, ein Steuerrechtler wechselte zu Deloitte.
Ex-Görg-Partner stärkt Berliner Büro
In Berlin wiederum konnte Andersen jetzt den Zugang von Clemens Scholz-Remes (62) als of Counsel bekanntgeben. Seit Mitte Januar ist der langjährige Partner von Görg, der viele Jahre auch Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses war, bereits an Bord. Scholz-Remes ist bei Andersen sowohl als Anwalt im Bereich Gesellschaftsrecht/M&A als auch mit seinem Notariat tätig.
Nicht zum ersten Mal zieht Köln als Kanzleistandort den Kürzeren gegenüber anderen Städten. Allerdings geht es in den Überlegungen von Managing-Partnern meistens um die Frage, ob eine Präsenz im Rheinland eher in Düsseldorf oder in Köln angesiedelt sein sollte. DLA Piper hatte im Januar eine Büroeröffnung in Düsseldorf angekündigt und ihrem etablierten Kölner Standort die Rolle eines Satellitenbüros zugewiesen. Große internationale Sozietäten wie Freshfields Bruckhaus Deringer oder Linklaters hatten vor Jahren bereits Düsseldorf den Vorzug gegeben.