Arbeitsrecht

Prominente Zu- und Abgänge bei Freshfields und Linklaters

Zum März wechselt mit Dr. Timon Grau (40) einer der führenden jungen Arbeitsrechtler im deutschen Anwaltsmarkt von Freshfields Bruckhaus Deringer in Frankfurt ins Düsseldorfer Büro von Linklaters. Ende April wird zudem der anerkannte Arbeitsrechtsspezialist Prof. Dr. Georg Annuß (49) Linklaters verlassen und sich mit einem Counsel und zwei Associates der Münchner Boutique Staudacher anschließen.

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Georg Annuß
Georg Annuß

Dass Annuß Linklaters zum Geschäftsjahresende 2017/2018 verlassen würde, war schon seit längerer Zeit im Markt bekannt. Annuß ist vor allem für seine Kompetenz im originären kollektiven Arbeitsrecht bekannt. Außerdem ist er sehr gut vernetzt bei deutschen Industrieunternehmen und Banken, marktbekannt ist etwa die langjährige Verbindung zu MAN.

Annuß war 2012 von Noerr zu Linklaters gewechselt. Bei Noerr war er langjähriger Praxisgruppenleiter, Linklaters war die dritte große Kanzlei, für die er gearbeitet hat. Bevor er 2006 zu Noerr wechselte, war Annuß in München und Düsseldorf für Freshfields Bruckhaus Deringer tätig. 2007 wurde er dann Partner bei Noerr und leitete bis 2011 auch die dortige Arbeitsrechtspraxis.

Trotz aller Möglichkeiten, die sich für Linklaters‘ Arbeitsrechtpraxis aus der Kombination der internationalen und transaktionsbezogenen Beratung des Frankfurter Partners Matthew Devey und Annuß‘ hochkarätigem, eher national geprägten Mandantenstamm hätten ergeben können – beide Teile der Praxis agierten eher unabhängig voneinander.

Neue Anknüpfungspunkte bei Staudacher

Annuß‘ neuer Wirkungskreis, die Kanzlei Staudacher, war 2012 aus der auseinandergebrochenen Kanzlei Schmitt-Rolfes Faltermeier Staudacher hervorgegangen. Sie berät unter anderem bekannte Namen aus der Finanzbranche, so gehört etwa FMS Wertmanagement zu den Mandanten der Kanzlei. Insofern trifft Annuß dort auf ein Mandantenportfolio, das sich gut mit seinem ergänzt. Besonders in der transaktionsbegleitenden Beratung bedeutet der Zugang von Annuß für Staudacher eine Verstärkung. „Wir bilden eine optimal an den Bedürfnissen unserer Mandanten ausgerichtete Einheit, die alle Vorteile einer Spezialkanzlei mit denen einer Großkanzlei vereint“, sagt Annuß. Die Boutique wird künftig Staudacher Annuß heißen und 13 auf Arbeitsrecht spezialisierte Anwälte zählen. Damit trifft das jüngst gestartete Münchner Team der Arbeitsrechtsboutique Kliemt an der Isar auf eine ernstzunehmende Wettbewerberin.

Timon Grau
Timon Grau

Linklaters füllt Lücke mit bekanntem Freshfields-Experten

Freshfields-Partner Grau ergänzt das nach dem Weggang von Annuß sechsköpfige Arbeitstrechtsteam um Devey in Deutschland. Devey wird bei Linklaters die Arbeitsrechtspraxis ab Mai dieses Jahres leiten. Grau ist ein Freshfields Eigengewächs. Er startete seine Karriere 2006 bei Freshfields in Köln. 2013 wechselte er nach Frankfurt, 2014 wurde er zum Partner ernannt. Zu seinen Schwerpunkten gehören Umstrukturierungen, Beschäftigtendatenschutz und die Compliance-Beratung inklusive interner Untersuchungen. So war er etwa Teil des Freshfields-Teams, das den VW-Konzern im Streit mit dem Ex-Manager Oliver Schmidt infolge der Dieselaffäre vertrat.

„Seine Expertise in gerade für unsere deutschen Mandanten sehr wichtigen Bereichen wird unsere Stärken bei der strategischen Beratung internationaler Mandanten und Begleitung von grenzüberschreitenden Mandaten hervorragend ergänzen“, sagt Devey. Die geplante Ausrichtung der Arbeitsrechtspraxis verlagert deren Schwerpunkt neben Frankfurt nach Düsseldorf, wo mit Dr. Ralph Wollburg auch ein Schwergewicht unter den Corporate-Beratern beheimatet ist.

Für Freshfields ist Graus Wechsel ein Verlust. Zwar verbleibt mit 5 Partnern und 27 Associates in Deutschland ein immer noch großes Arbeitsrechtsteam, das renommierte Spezialisten in seinen Reihen hat. Doch Grau war als junger Partner, der zu den führenden seiner Altersriege zählt, ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Praxis. So war er einer der Anwälte, der mit seinen Schwerpunkten im Beschäftigtendatenschutz und der arbeitsrechtlichen Beratung in internen Untersuchungen für großvolumige und bereichsübergreifende Mandate stand und damit auch für Geschäft, das die Praxis seit ihrer internen Neuausrichtung immer stärker ins Visier nimmt.

 

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