Kiesgen, der 13 Jahre bei Bauer Gronen Kiesgen aktiv war – direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite seiner neuen Kanzlei -, erhofft sich durch seinen Wechsel vor allem die Möglichkeit der weiteren Spezialisierung. „In dem größeren Umfeld bei Arnecke Siebold kann ich mich ganz auf meine Schwerpunkte Arbeits-, Versicherungs- und Architektenrecht konzentrieren“, sagte Kiesgen.
Bislang war der Anwalt im Arbeitsrecht häufig für öffentliche Arbeitgeber wie Universitäten und Ministerien tätig, zählte aber auch Privat-Unternehmen und, in ausgewählten Fällen, Arbeitnehmer zu seinen Mandanten. Im Versicherungsrecht vertritt er überwiegend Versicherungsnehmer, zudem Architekten. Schließlich verfügt Kiesgen über Verbindungen nach Spanien und Italien, eine bekannte Spezialität von Bauer Gronen Kiesgen.
Arbeitsbeziehungen zwischen den beiden Kanzleien hätten bereits seit drei Jahren bestanden, sagte Kiesgen. „Wir hatten in verschiedenen Mandaten und Situationen bilateralen Kontakt.“ Daher sei er davon überzeugt, dass auch nach seinem Wechsel „eine freundschaftliche Verbindung“ bleiben werde. Seine bisherige Kanzlei werde bis zum Jahresende noch mit seinen Namen firmieren, danach werde er wegfallen.
Für Bauer Gronen Kiesgen erklärte Partner Dietrich Bezzenberger, er könne den Wunsch Kiesgens nach einer stärkeren Spezialisierung nachvollziehen, da „unser Schwerpunkt nicht das Arbeitsrecht, sondern das Notariat, das Recht des mediterranen Raums und der gewerbliche Rechtsschutz ist. Entsprechend haben wir uns auch soeben mit einem weiteren Kollegen für das Italien-Geschäft verstärkt.“ Doch auch für das Arbeitsrecht sei man nun mit potenziellen Nachfolgern in Verhandlungen.
Kiesgen ist bereits der dritte Quereinsteiger, den Arnecke Siebold in diesem Jahr für sich gewinnen konnte. Zuvor hatten der Notar Michael Volz und die ehemalige PwC Veltins-Partnerin Christiane Leffers die Kanzlei verstärkt. In der Sozietät mit weiterem Büro in Dresden sind nunmehr insgesamt 27 Anwälte tätig, davon 14 Partner. (Jörn Poppelbaum)