Viele britische Anwälte fürchten, es könnte für sie nach dem Brexit schwierig werden, nach EU-Recht zu beraten und wollen über eine Zulassung in Irland weiter Anwälte in der Europäischen Union bleiben. Auch Pinsent Masons denkt bereits seit einiger Zeit über eine Präsenz in Dublin nach, nach der Brexit-Abstimmung sei das Thema jedoch noch bedeutender geworden, sagte Senior-Partner Richard Foley. Im Gespräch war zunächst auch die Fusion mit einer anderen Kanzlei, man habe aber Feedback von Mandaten erhalten, die sich eine eigenständige Pinsent Masons-Einheit in Irland wünschten.
Pinsent Masons hat ihren Hauptsitz in London und zählt zu den 20 umsatzstärksten Kanzleien Großbritanniens. Dort hält die Kanzlei neun Büros, hinzu kommen Standorte im asiatisch-pazifischen Raum und dem Mittleren Osten. Weitere europäische Büros gibt es in der Türkei, Frankreich und Spanien. In Deutschland ist Pinsent Masons seit 2012 mit einem Büro in München präsent, im Februar vergangenen Jahres eröffnete sie mit einem Team von KPMG Law auch in Düsseldorf. Seitdem ist die Kanzlei rasant gewachsen und zählt in Deutschland nach eigenen Angaben rund 80 Berufsträger. Weltweit sind es ca. 1.500 Anwälte.
Das neue Büro in Dublin wird sich in der Beratung zunächst auf die Branchen Finanzdienstleistung und Technologie konzentrieren, dafür holte sie drei Quereinsteiger aus anderen Kanzleien. Gayle Bowen, der auf die Beratung von Investmentfonds spezialisiert ist, kommt von Walkers. Aus dem Dubliner Büro von Matheson kommt der IT- und Datenschutzexperte Andreas Carney. Für Corporate-Fragen wird Dennis Agnew, der von Byrne Wallace kommt, verantwortlich sein.
Mit Dublin eröffnet die britische Kanzlei nach Johannesburg, Düsseldorf und Madrid ihr viertes Büro innerhalb von eineinhalb Jahren.