Neues Team und neuer Standort

Energie-Team von EY Law zieht es zu Addleshaw Goddard

Mit insgesamt sieben Zugängen baut die britische Kanzlei Addleshaw Goddard in Berlin und München zum Jahresbeginn eine Energierechtpraxis auf. Alle Quereinsteiger kommen von EY Law, darunter auch Dr. Boris Scholtka (56), der mit Dr. Laurenz Keller-Herder (48) und Eric Glattfeld (43) die Partner-Riege der Kanzlei verstärkt.

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Addleshaw Goddard eröffnet offiziell Standort in Berlin.
Boris Scholtka

Scholtka ist seit mehr als zwei Jahrzehnten im Energiesektor präsent. Stationen bei Clifford Chance, Haarmann Hemmelrath, der erfolgreiche Aufbau einer eigenen Boutique sowie seine Tätigkeit als Anwalt in der Big-Four-Welt seit einigen Jahren zeichnen ihn aus. Seine Mandanten sind Energieerzeuger wie Hamburger Energiewerke und BS Energy, aber auch energieintensive Industrieunternehmen wie SKW Biesteritz, nach BASF einer der größten Energieverbraucher in Deutschland. Er berät seine Mandanten zum deutschen und europäischen Energiewirtschaftsrechts mit einem Fokus auf erneuerbaren Energien sowie zum Regulierungs- und Kartellrecht. Bekannt ist Scholtka zudem für seine Litigation-Erfahrung.

Eric Glattfeld

Seine langjährigen Mitstreiter Keller-Herder und Glattfeld decken weitere Schwerpunkte im Energiehandels- und Energievertragsrecht sowie im Bereich der Konzessionen und Stromkostenoptimierung ab. Ebenfalls zum Team gehört Counsel Karl Holtkamp (36), der unter anderem zu Wasserstoffthemen berät, sowie drei Associates. Sie alle waren 2020 Scholtka gefolgt, als es ihn im Zuge einer spektakulären Abwanderungswelle von PricewaterhouseCoopers Legal zu EY Law zog.

Der Hauptschwerpunkt des Teams um Scholtka, der bei EY Law zuletzt die deutsche Energiepraxis leitete, liegt auf Großprojekten der Energiewende im Erzeugungsanlagen- sowie auch im Fernwärmebereich.

Zielgerichteter Aufbau

Laurenz Keller-Herder

1.600 Berufsträger zählt Addleshaw weltweit, davon 350 Partner. 2019 ist sie in Deutschland gestartet, mit zehn Berufsträgern in Hamburg. In den folgenden Jahren kamen noch Standorte in Frankfurt und München hinzu. Die Zugänge in der Energiesektorberatung nutzt sie für die offizielle Eröffnung des Berliner Standorts. Dort trifft das neue Team auf vier Berufsträger, die vor allem zum Immobilienwirtschaft beraten. In Deutschland sind mit dem Wechsel nun insgesamt rund 60 Berufsträger auf der Addleshaw-Plattform aktiv.

Karl Holtkamp

Eine Energiepraxis galt neben der Immobilienpraxis lange als zentrales Puzzlestück für den Aufbau in Deutschland. Nachdem sie die M&A- und Immobilienpraxis kürzlich mit Zugängen unter anderem von Pinsent Masons ausbauen konnte, gelingt Addleshaw mit dem Zugang des EY-Teams nun der nächste Schritt. Ein Ziel ist es, das Angebot der Kanzlei in Großbritannien auch in Deutschland vorzuhalten. Weltweit zählt das erweiterte Energy-Team der Kanzlei 80 und das Kernenergieteam 33 Partnerinnen und Partner, 25 davon sind in Großbritannien unter anderem auch im schottischen Aberdeen tätig. Zu den Mandanten der Praxis gehören BP, Shell sowie Octopus Energy.

Abgänge am laufenden Band bei EY Law

Für EY Law ist der Weggang vor allem von Partner Scholtka und großen Teilen seines Teams ein Verlust, den die Einheit inhaltlich nicht kompensieren kann. Keller-Herder und Glattfeld waren bei der Big-Four-Einheit als Direktoren beschäftigt, was dem Status von Salary-Partnern entspricht. Zum Team von Scholtka gehörte auch der Frankfurter Energievertragsspezialist Christian Trottmann, ein PwC- Legal-Gewächs. Auch er hat EY Law verlassen. Seit Oktober ist er Chief Legal Officer bei Hint.Co, eine Tochtergesellschaft der H2Global-Stiftung, die den Einkauf von Grünem Wasserstoff für die Bundesrepublik steuert. Bereits in den Sommermonaten hatte Prof. Dr. Sven-Joachim Otto seinen Abschied von EY Law bekannt gegeben und eine eigene Sozietät gegründet, ebenfalls mit EY Law-Partnern. Otto war noch vor Scholtka von PwC Legal zu der Wettbewerberin gewechselt. Ihm folgten viele weitere Partner und weniger erfahrene Anwälte und auch Angestellte aus anderen Bereichen zu EY Law.

Seitdem ist bei EY viel passiert. Zuletzt sorgte eine Gruppe von Partnern aus den USA für das Scheitern des Aufspaltungsprojekts namens Everest. Vor allem im Law-Bereich der Big-Four-Gesellschaft waren an das Projekt Hoffnungen geknüpft worden, das Potenzial von Interessenkonflikten durch das Prüfungsgeschäft zu mindern.

Von den damaligen Wechslern aus dem Energiebereich verbleiben auf Partner-Ebene noch Christoph Fabritius und bei den Direktoren noch Dr. Karoline Mätzig, Ralf Reuter, Thomas Oelke, Dr. Christoph Anger sowie Dr. Sebastian Helmes bei EY Law. Die letzten beiden sind im Kern Öffentlichrechtler, vor allem aber im Energiesektor tätig. Der Rechtsarm hat sich zwischenzeitlich jedoch vor allem auch im Energie-M&A breiter aufgestellt. Von Jones Day war 2022 Dr. Kerstin Henrich gewechselt.

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