Das sagt Juve
Dass aus Susanne Zwirlein-Forschner mal eine außergewöhnliche Juristin wird, dafür gibt es in ihrer Biographie schon frühe Hinweise. Nicht viele Jugendliche entwickeln einen Spleen für altägyptische Mythologie und das Totengericht, in dem 42 Götter die Seele wiegen und richten. Sie schon. Weiteres Indiz: familiäre Vorbelastung. Auch ihr Vater ist Jurist, er war Vorsitzender Richter des OLG-Kartellsenats.
Als die Zeit fürs Studium kam, entschied Zwirlein-Forschner sich aber trotzdem erstmal für Mathematik. Nach dem Schwenk zu Jura und der Dissertation stand sie in den Startlöchern für eine wissenschaftliche Karriere. Glück für Sernetz Schäfer und viele Mandanten seitdem: Ein bisschen wollte sie doch erst mal schauen, was außerhalb des Elfenbeinturms so los ist. Also startet sie 2016 bei Sernetz, im Jahr der Brexit-Entscheidung. Ihre Spezialitäten – Internationales Privatrecht, Gesellschaftsrecht und Erbrecht – waren der richtige Mix zur richtigen Zeit. Sie hat etwa zahlreiche Kanzleien zur LLP-Rechtsform beraten. Zwirlein-Forschner baute in Rekordzeit einen starken Business Case auf, zu dem auch komplexe internationale Nachfolgeregelungen und -streitigkeiten zählen. Sie ist immer noch Lehrbeauftragte an der LMU. Ob sie vielleicht irgendwann ganz in die Wissenschaft wechselt? Wenn man die anderen bei Sernetz Schäfer fragt, ist die Antwort klar: Hoffentlich nicht!
Das sagen andere
„Fachlich stark, schnell, praxisbezogen“ (Wettbewerber)
Das sagt Susanne Zwirlein-Forschner selbst
Über welches Thema können Sie eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?
Über das altägyptische Totengericht und seine Darstellung in den Gräbern im Tal der Könige – eine 4.000 Jahre alte Prozessordnung. Besonders bemerkenswert ist der Sitzungsort, die ‚Halle der vollständigen Wahrheit‘ – ein Ort, an den man sich in mancher Beweisaufnahme heute wünscht.
Von wem haben Sie beruflich am meisten gelernt?
Von meinem Bruder, mit dem ich vom Lebkuchen bis zum Badewasser fast alles geteilt und darüber verhandelt habe. Verhandeln und Teilenkönnen ist für mich essenzielles Anwalts-Know-how und die Aufgabe der Zukunft.
Welches nichtjuristische Buch bedeutet Ihnen etwas?
Homers ‚Odyssee‘ – schon der Rhythmus der Hexameter gibt allen Irrfahrten einen sicheren Grund und die vielschichtige Figur des Odysseus erscheint in immer neuem Licht. Und verdient am Ende nicht jeder sein persönliches Ithaka?
Greatest Hits
- Hat im Team von Helge Großerichter und Fabian Dietz-Vellmer als junge Associate die Krisenbank Heta auf Rückzahlung einer nach deutschem Recht begebenen Anleihe verklagt, trotz Moratorium und Schuldenschnitt in Österreich. Ihr erstes großes Litigation-Mandat.
- Hat sich als Jugendliche selbst Hieroglyphenschrift beigebracht und ihre Eltern zu einer Ägyptenreise überredet.
- Wird namentlich in der Begründung eines Gesetzentwurfs zur Umsetzung der Umwandlungsrichtlinie erwähnt – sie hatte den Entwurf als Expertin mit vorbereitet.