Finanzbranche

Wirecard etabliert Compliance im Vorstand

Wirecard holt einen erfahrenen Compliance-Manager in ihren Vorstand. Zum Juli übernimmt der US-Amerikaner James Freis das neugeschaffene Ressort ,Integrity, Legal and Compliance' bei dem Dax-Konzern. Die Personalie ist Teil eines größeren Umbaus im Vorstand als Reaktion auf die nicht abreißende Kritik an der Art und Weise der Geschäftsführung.

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In diesem Ressort bündelt Wirecard die Bereiche Recht, Vertragswesen und Compliance. Freis kennt die deutsche Finanzszene bereits seit mehreren Jahren. Seit 2014 verantwortete er die Compliance der Deutsche Börse AG in Frankfurt. Zuvor war er kurz bei Cleary Gottlieb Steen & Hamilton in Washington, D.C. Zwischen 2007 und 2012 war er Director des United States Department of the Treasury’s Financial Crimes Enforcement Network und damit in leitender Funktion für die Regulierung von Finanzinstitutionen zuständig. Start seiner beruflichen Laufbahn war 1996 die Federal Reserve Bank of New York.

Schon seit Anfang 2019 ermittelt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in Sachen Wirecard und kündigte an, den Konzern stärker ins Visier zu nehmen. Eine Sonderprüfung von KPMG hatte jüngst nicht alle Zweifel an den Geschäftspraktiken von Wirecard ausräumen können. Der Aufsichtsrat hatte die WP-Gesellschaft beauftragt, nachdem Kritik an den Bilanzen nicht abriss.

Wirecard hat bereits vergangenes Jahr ein Compliance-Projekt angeschoben, das von Governance über Berichtswesen bis zu Trainings und dem Management konkreter Vorfälle alle Aspekte des Compliance-Managements umfassen soll. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen die Leitung der Compliance-Abteilung in neue Hände gelegt. Die Berufung von Freis ist jetzt nur ein Baustein eines größeren Vorstandsumbaus, den der Aufsichtsrat initiiert hat. In dessen Zuge muss der seit 2002 amtierende Vorstandschef Markus Braun Zuständigkeiten abgeben. .

 

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