Der genaue Zeitpunkt des Wechsels steht noch nicht fest. Dietrich begann seine Laufbahn 1999 bei Freshfields Bruckhaus Deringer in Düsseldorf. Von dort wechselte er 2007 zu Taylor Wessing. Die Kanzlei ernannte ihn 2009 zum Equity-Partner, erst im Vorjahr übernahm Dietrich die Leitung der deutschen Praxisgruppe.
Der künftige HSF-Partner deckt ein breites kartellrechtliches Beratungsspektrum von der Begleitung von Fusionskontrollen über Bußgeldverfahren bis hin zu Missbrauchskontrolle und Schadensersatzprozessen ab. Dabei konnte Dietrich seine Marktwahrnehmung zuletzt erheblich steigern, so etwa im deutschen Brauerei-Kartellverfahren. Zudem war er für die Mandantin Rewe mit dem sogenannten Lebensmitteleinzelhandels-Verfahren in eine der prominentesten Untersuchungen des Bundeskartellamtes der letzten Jahre involviert.
Bei HSF soll Dietrich die Kartellrechtspraxis in Deutschland aufbauen, bislang sind in der britische-australischen Großkanzlei hierzulande keine Kartellrechtler beschäftigt. Die Kanzlei hatte 2013 mit dem früheren Gleiss Lutz-Partner Dr. Ralf Thaeter in Frankfurt eröffnet und zuerst den Corporate-Bereich aufgebaut. Jüngst verstärkte sich HSF am Main mit jüngeren Quereinsteigern in den Bereichen Finanzrecht und Litigation.
Für die deutsche Kartellpraxis von Taylor Wessing ist der Weggang von Dietrich ein herber Verlust, denn mit ihm verlässt einer ihren visibelsten Partner die Kanzlei. Die Leitung der Praxis übernimmt der Düsseldorfer Partner Andreas Haak, der diese Funktion bereits bis 2013 innehatte. „Wir bedauern das Ausscheiden von Michael Dietrich und wünschen ihm auf seiner neuen beruflichen Plattform viel Erfolg“, sagte Dr. Andreas Meissner, Managing-Partner von Taylor Wessing. „Andreas Haak hat die CET-Praxis bis 2013 sehr erfolgreich geführt, er besitzt die notwendige Erfahrung und hat die volle Unterstützung der Geschäftsführung“, so Meissner weiter. Bei Taylor Wessing verbleiben im Kartellrecht der Hamburger Partner Dr. Marco Hartmann-Rüppel sowie der Düsseldorfer of Counsel Holger Wissel, der 2011 von Clifford Chance kam. (Silke Brünger)