Daneben stand Meier bei Cleary auch an der Spitze des Teams für Kredit- und Akquisitionsfinanzierungen. Bekannt ist Meier, seit 2006 Partner bei Cleary, vor allem durch die Beratung bei zahlreichen hochkomplexen und großvolumigen Umschuldungsszenarien. Dort erarbeitete er sich unter anderem durch die federführende Rolle bei Restrukturierungen von Staatsschulden eine hohe Reputation. Jüngstes Beispiel ist die Begleitung der Regierung Griechenlands bei deren Schuldenschnitt und der Aufnahme neuer Kredite. Daneben war Meier auch in diverse bedeutende Restrukturierungskomplexe der Privatwirtschaft eingeschaltet, etwa aufseiten eines Fonds bei der Restrukturierung von Schulden eines Immobilienkonzerns. Mit dieser Erfahrung an der Schnittstelle von Restrukturierungen und Finanzierungen soll Meier bei King & Spalding auch eine wesentliche Rolle in der Finanzierungspraxis spielen.
Für das einzige deutsche Büro der US-Kanzlei bedeutet Meiers Einstieg eine wichtige Ergänzung im Ausbau ihrer Beratung von Finanzinstitutionen, einem strategischen Kerngebiet von King & Spalding. Anknüpfungspunkte dürften sich etwa zur Fondsberatung ergeben, dem bislang bekanntesten Schwerpunkt des Frankfurter Büros. Dort machte sich King & Spalding durch die Begleitung von Immobilieninvestments einen Namen. Gerade an dieser Stelle dürfte künftig häufig Restrukturierungserfahrung gefragt sein, die das Büro bisher in dieser Form nicht abdeckte.
Weitere Schwerpunkte des Frankfurter Teams sind Prozesse und Schiedsverfahren. Daneben hatte es erst im Februar den Aufbau in einem ihrer weiteren globalen Kernbereich in Angriff genommen: Von Bird & Bird kam Ulf Grundmann, um eine deutsche Praxis für Life Sciences, Pharma und Lebensmittelrecht aufzubauen. Insgesamt zählt King & Spalding am Main nun gut 20 Anwälte.
Cleary verliert mit Meier nicht nur einen bekannten, sondern gleichzeitig auch den einzigen Partner, der explizit für Restrukturierungsarbeit stand. Auf JUVE-Nachfrage wollte sich die Kanzlei zu Meiers Weggang und dessen Nachfolge an der Spitze der Praxis bis Redaktionsschluss nicht äußern. Das Restrukturierungsteam von Cleary zählt nun noch acht Anwälte, davon ein Senior Attorney und sieben Associates. Der Status des Senior Attorneys ist auf dauerhafte Anstellung ausgerichtet.
Im Team für Kreditfinanzierungen verfügt Cleary noch über mehrere versierte Kollegen. Zuletzt verließ im Herbst 2012 ein erfahrener Anwalt die Kanzlei, der sowohl Teil des Restrukturierungsteams als auch der Finanzierungspraxis war – der Senior Attorney Christoph Schauenburg wurde Partner bei Luther. (René Bender)