„Für mich war die Zeit reif, beruflich neue Wege zu gehen“, sagte Schmitz, „mit der neuen Sozietät möchte ich unsere Mandanten zusammen mit erfahrenen Partnern inhabergeführt und sehr individuell betreuen.“
Neben Schmitz wird Kleemann, bislang Counsel bei Latham, zweiter Equity-Partner in der neuen Kanzlei. In den kommenden Wochen soll zudem ein Salary-Partner mit Schwerpunkten in der kapitalmarktbezogenen Prozessführung hinzustoßen. Bis zum Jahresende will Schmitz & Partner auf bis zu acht Berufsträger anwachsen, im kommenden Sommer soll die doppelte Stärke erreicht sein.
„Nach der Erfahrung in verschiedenen renommierten Großkanzleien halte ich diesen Ansatz für eine spannende und unternehmerische Herausforderung, von dem unsere Mandanten sehr profitieren werden“, sagte Schmitz, der vor seiner Zeit bei Latham, rund 15 Jahre als Partner bei der Clifford Chance-Vorgängerin Pünder Volhard Weber & Axster gewesen war. „Wir werden frei sein von den in den großen Full-Service-Kanzleien häufig auftretenden wirtschaftlichen Interessenskonflikten und Restriktionen in der Mandatsannahme und unseren Mandanten eine im Höchstmaß unabhängige Beratung bieten“, so Schmitz.
Seine neue Kanzlei will sich bewusst von den Litigation-Praxen der Großkanzleien abgrenzen. Als Vorbild gilt den Kanzleigründern die Entwicklung im US-Anwaltsmarkt, wo sich neben den Law Firms starke Prozess-Boutiquen etabliert haben. In Deutschland besetzen diese Nische bislang nur wenige Kanzleien wie etwa Friedrich Korch Hanefeld in Frankfurt und Hamburg, sowie die jüngst vom langjährigen Ashurst-Partner Karl Wach gegründete Sozietät Wach + Meckes.
Inwieweit Schmitz & Partner mit Latham weiterhin kooperieren wird, war bislang von beiden Seiten noch offen. Auch ob Schmitz die Mandate, welche er zuletzt bei Latham bearbeitet hat, in der neuen Einheit fortführen wird, war bis zum Redaktionsschluss nicht bekannt. Jedoch erklärte ein Telekomsprecher bereits, dass Schmitz das Telekom-Musterverfahren aufgrund des späten Prozessstadiums auch weiterhin betreuen wird.
Latham verliert durch den Weggang von Schmitz ihren profilitiersten Litigation-Partner am Standort. „Die Trennung erfolgt in gegenseitigem Einvernehmen. Wir wünschen Bernd-Wilhelm Schmitz beim Aufbau seiner eigenen Sozietät viel Erfolg und alles Gute“, so Latham-Partner Dr. Hans-Jürgen Lütt. Gleichwohl sagte der Managing Partner des Frankfurter Standorts: „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit den Partnern Volker Schäfer und Finn Zeidler in Frankfurt im Litigation- und Arbitration-Bereich gut aufgestellt sind. Litigation ist und bleibt neben Corporate, Finance und Tax eine Säule der Gesamtsozietät.“ Die Dispute Resolution-Praxis am Main besteht fortan neben Fachbereichsleiter Schäfer aus zwei weiteren Partnern, einem Counsel und sieben Associates. Daneben hat die US-Kanzlei an ihrem Hamburger Standort weitere Anwälte mit Schwerpunkten bei gesellschaftsrechtlichen Streitigkeiten und internationalen Schiedsverfahren konzentriert.
Erstmals veröffentlicht auf www.juve.de am 15. Juni 2009