Oliver Krauss, früher Namenspartner der Kanzlei Breitmoser Krauss Wechtenbruch, und seit 2014 bei Tricon, bestritt in den vergangenen Jahren zahlreiche Verfahren gegen die Deutsche Bank. Clemens Hüber war kurz nach ihm zu Tricon gewechselt, er kam von der Kanzlei Kuhn.
Die beiden waren zuvor als Co-Counsel bereits am Schadensersatzverfahren von Leo Kirch gegen die Deutsche Bank beteiligt. Nun streiten sie in unterschiedlichen Verfahren mit der Deutschen Bank im Nachgang zur Übernahme der Postbank.
Mit dem dritten Namenspartner der neuen Einheit, Jan Bayer, sind sie schon jahrelang ein eingespieltes Team. Bayer, früher bei Broich Bezzenberger und bis 2013 Managing-Partner für Bingham McCutchen in Deutschland, ist einer der treibenden Prozessrechtler in diesen Verfahren gegen die Deutsche Bank, die jeweils in erster Instanz erfolgreich waren.
Bayer sieht man häufig an der Seite des aktiven Aktionärs Karl-Walter Freitag und den mit ihm verbundenen Gesellschaften Metropol und Riebeck. Aber auch in komplexen Restrukturierungsverfahren wird er immer wieder mandatiert – beispielsweise, als über die Sitzverlegung der Galapagos-Holding diskutiert wurde, deren Insolvenzverfahren er nach Deutschland zurückholte.
Auch in ihrer neuen Einheit wollen die drei Prozessrechtler komplexe Verfahren im gesellschafts-, kapitalmarktrechtlichen und insolvenznahen Umfeld für Family Offices, Gesellschaften und institutionelle Investoren führen. Aktuell vertreten sie beispielsweise den Schweizer Investor Lakestreet Capital, der bei Villeroy & Boch eine höhere Dividendenausschüttung fordert – nicht zuletzt, um die geplante Übernahme des Wettbewerbers Ideal Standard zu verhindern.
Die Trennung von Tricon kam aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte der Beteiligten nicht ganz überraschend, ist aber einvernehmlich. Dort verbleiben nach dem Weggang von Krauss und Hüber zum einen die beiden Namenspartner Fabian Freundl und Hartmut Wollstadt, beide als Anwalt und Steuerberater qualifiziert. Zudem sind dort noch ein prozesserfahrener Freiberufler und ein Associate tätig.
Der Fokus der Sozietät liegt nun eindeutig auf Unternehmenstransaktionen – häufig für Beteiligungsunternehmen und deren Fonds – sowie auf Restrukturierungsprozessen.