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Generationswechsel in der Leoni-Rechtsabteilung

Beim Nürnberger Automobilzulieferer Leoni gibt es seit Jahresbeginn einen neuen Rechtschef: Dr. Raffael Cammereri (37) ist in die Fußstapfen des langjährigen General Counsel Dr. Christian Bienemann (58) getreten. 

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Raffael Cammareri

Raffael Cammareri kam im Sommer 2019 als Senior Legal Counsel zu Leoni. Zuvor war er drei Jahre bei PricewaterhouseCoopers Legal in Nürnberg tätig. Bei Leoni stieg Cammerari Anfang 2021 zum Head of Legal Group Corporate Affairs auf und verantwortete neben Gesellschaftsrecht, Governance und M&A auch kartellrechtliche Themen im Rechtsteam. Er berichtet in seiner neuen Rolle als Head of Legal direkt an den Vorstandsvorsitzenden.

In Cammareris Zuständigkeit fallen neben der üblichen Bandbreite des Wirtschafts- und Unternehmensrechts auch Finanzierungsfragen und die interne Beratung von Vorstand und Aufsichtsrat. Hinzu kommen unter anderem IP- und IT-rechtliche Themen. Leoni zählt zu den zwölf Partnerunternehmen, die unter der Projektleitung von MAN Truck & Bus an einem autonom fahrenden Truck arbeiten.

Aufreibende Zeiten beim Zulieferer

Cammareris Vorgänger Christian Bienemann war seit 2014 im Amt, nachdem er zuvor bei Beiten Burkhardt (heute Advant Beiten) das Compliance-Team geleitet hat. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Carve-outs und M&A-Transaktionen und 2016 auch die Aufarbeitung eines Chef-Betrugs (CEO Fraud).

Im Jahr 2022 musste Leoni, die bei der Produktion von Kabelbäumen systemrelevant ist, mit Ausbruch des Ukraine-Krieges einen Teil der Produktionsverpflichtungen aus den dortigen Werken auf andere Produktionsstätten umlagern. Dem schlossen sich für das Top-Management monatelange Refinanzierungs- und Restrukturierungsverhandlungen mit Banken und Großaktionär Stefan Pierer an. Diese Schritte begleitete Cammareri als Head of Legal Group Corporate Affairs bereits eng, zusammen mit dem bisherigen Chefjuristen Bienemann. Dieser hat den Automobilzulieferer dem Vernehmen nach nun in bestem Einvernehmen verlassen.

Eigentümerwechsel und Börsenrückzug

Alleineigentümer des Unternehmens Leoni, das gut 95.000 Mitarbeitende weltweit zählt, ist seit August 2023 der österreichische Unternehmer Pierer mit seiner L2-Beteiligungs GmbH. Über einen Kapitalschnitt und Restrukturierungsplan unter Anwendung des StaRUG wurden im vergangenen Jahr die anderen Aktionäre des schwer verschuldeten Unternehmens herausgedrängt und anschließend ein Delisting von Leoni eingeleitet. Doch auch ohne Börsennotierung verfügt die milliardenschwere Leoni noch über einen zwölfköpfigen Aufsichtsrat, der seit September von Friedrich Roithner, Chief Financial Officer der Pierer Industrie AG, angeführt wird. Parallel schied die erfahrene Wiener Insolvenzrechtlerin Dr. Ulla Reisch aus dem Gremium aus.

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