Im Vorjahr hatte Gleiss ihren Umsatz um 5 Prozent, den UBT sogar um 6,2 Prozent gesteigert. Bei dieser Produktivitätskennzahl erreichte Gleiss mit 662.000 Euro einen neuen Rekord und vergrößerte damit ihren Abstand zu Wettbewerbern wie CMS Hasche Sigle (481.000 Euro). Ob die Mannschaft um Managing-Partner Rainer Loges hier auch die Wettbewerber Linklaters, Latham & Watkins und Allen & Overy hinter sich lassen kann, bleibt abzuwarten. 2013 lag der UBT bei diesen Kanzleien zwischen 639.000 und 659.000 Euro. Deutlich besser als ihre internationalen Wettbewerber dürfte Gleiss allerdings bei der Profitabilität abschneiden: JUVE-Recherchen zufolge arbeitet die Sozietät mit einer Kostenquote von rund 50 Prozent.
Auch das aktuelle Umsatzwachstum kann sich durchaus sehen lassen, zumal die Kanzlei zuletzt zwei akquisestarke Partner verlor: Der Münchner Arbeitsrechtler Dr. Burkard Göpfert ging Ende 2013 zu Baker & McKenzie, und in Hamburg vollzog einer der bekanntesten Corporate-Anwälte der Kanzlei, Dr. Andreas Rittstieg, im Sommer 2014 seinen lange angekündigten Wechsel in den Vorstand des Burda-Konzerns.
Für Aufwind sorgte im vergangenen Jahr bei Gleiss unter anderem das umfangreiche Prozess- und Beratungsmandat der HypoVereinsbank, die im Streit mit einem Großinvestor um missglückte Cum-Ex-Steuergeschäfte seit 2012 auf die Sozietät setzt. Der Rechtsstreit endete im Sommer 2014 per Vergleich. Auch die Kartellrechtspraxis legte gerade bei streitigen Mandaten, insbesondere Schadensersatzthemen, kräftig zu, ebenso das Compliance-Team. Daneben bescherte Gleiss auch der verstärkte Einsatz bei internationalen Großtransaktionen Zuwachs, etwa an der Seite von TRW Automotive bei der Übernahme durch ZF Friedrichshafen.