Inhouse-Trends

Spielfeld internationaler Kanzleien schrumpft

Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmensjuristen beauftragt häufiger als früher kleinere Kanzleien oder Boutiquen anstelle der großen Full-Service-Sozietäten. Das ergab die JUVE-Inhouse-Umfrage 2014, an der sich erneut mehr als 400 Unternehmensjuristen mit Leitungsfunktion beteiligten.

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Noch nie war die Zahl der Rechtsverantwortlichen in Unternehmen, die eine solche Strategie zwecks Kostensenkung fahren, so hoch wie jetzt. Zugleich ist es die am häufigsten gewählte Strategie. Besonders oft verfolgen sie Unternehmen, die in nur wenigen Staaten geschäftlich aktiv sind, hier sagen sogar mehr als 60 Prozent der Befragten, dass sie die Beauftragung kleinerer Kanzleien ausgedehnt haben. Doch auch bei den Global Playern mit Geschäftsaktivitäten in mehr als 50 Staaten versuchen immerhin gut 40 Prozent, sich von den internationalen Großkanzleien unabhängiger zu machen.

Der Grund ist einfach: Die Stundensätze nationaler oder regionaler Sozietäten und oft auch der Boutiquen sind im Schnitt niedriger als die der Großkanzleien. Während die eher mittelständisch orientierten Kanzleien auf einen durchschnittlichen Stundensatz für Partner von unter 300 Euro kommen, liegen die hoch spezialisierten Praxen bei knapp 330 Euro. Auch das ist noch ein gutes Stück von dem entfernt, was sich die Partner etablierter internationaler Kanzleien vorstellen. 

Wie die JUVE-Daten weiter zeigen, schlägt sich die Entwicklung auch in der Panel-Gestaltung nieder. So setzt die überwältigende Mehrheit der Befragten auf ein nach Region sowie Fachgebiet oder zumindest nach Fachgebiet differenziertes Panel. Signifikante Ausnahme: die Finanzdienstleister. Rund die Hälfte dieser Branche unterhält ein einheitliches und fachlich undifferenziertes Kanzlei-Panel – eine Chance für internationale Großsozietäten, auch wenn sie sich den Platz auf diesen Panels oft mit erheblichen Preisnachlässen erkaufen müssen.

Denn selbst von den sehr global tätigen Konzernen besetzt nicht einmal ein Fünftel seine Panels vorwiegend mit internationalen Sozietäten. Die große Masse setzt auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den anwaltlichen Global Playern und den kleineren Kanzleien.

Mehr zu Panels und Mandatierungsstrategien, basierend auf der JUVE-Umfrage, lesen Sie in der Ausgabe 02/15 des JUVE-Rechtsmarkts.

 

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