Insolvenz

Mehrere Verwalter teilen sich die Arbeit beim Autozulieferer Heinze

Autor/en
  • Ludger Steckelbach

Die Herforder Heinze-Gruppe besteht aus 24 Einzelunternehmen, von denen nach Presseberichten für 21 ein Insolvenzverfahren beantragt wurde. Verwalter von White & Case und Höltershinken & Kollegen sind vorläufig bestellt worden. Konzernweit sind 730 Mitarbeiter betroffen.

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Ein Großteil der Gesellschaften des Automobilzulieferers Heinze hat Insolvenz beantragt. Presseberichten zufolge sind 21 von 24 Einzelunternehmen betroffen. Als vorläufige Verwalter wurden Anwälte von White & Case und Höltershinken & Kollegen bestellt. Pluta berät den Konzern.

Bero-Alexander Lau
Bero-Alexander Lau

Die Heinze-Gruppe gibt es seit rund 85 Jahren, sie setzte 2019 mit rund 1.100 Mitarbeitern mehr als 100 Millionen Euro um. Doch schon der Abschluss 2019 wies nur noch eine geringe Eigenkapitalquote von knapp unter 10 Prozent aus. Der Konzern ist in der Kunststofftechnik, Oberflächenveredelung, Galvanik sowie im Werkzeug- und Vorrichtungsbau hauptsächlich für Kunden aus der Automobilindustrie tätig. Als Grund für seine aktuelle Krise nennt Heinze den Chipmangel, der einen plötzlichen Auftragsstopp der Autokonzerne ausgelöst habe. In der Gruppe sind 730 Mitarbeiter betroffen.

Das Amtsgericht Bielefeld hat Dr. Bero-Alexander Lau, Partner von White & Case, zum vorläufigen Insolvenzverwalter dreier Gesellschaften bestellt: Heinze Cobiax Deutschland und die Heinze Cobiax International vertreiben Hohlkörperdeckenkonstruktionen für die Bauindustrie, Linden produziert mit mehr als 100 Mitarbeitern für die Autoindustrie oberflächenveredelte Bauteile.

Stephan Höltershinken aus Minden verwaltet mit seinem Team Heinze Kunststofftechnik aus Herford, Heiform Werkzeugbau und Hero Galvanotechnik aus Bad Salzuflen sowie Krallmann Kunststoffverarbeitung aus Hiddenhausen.

Johannes Franke
Johannes Franke

Verwalter Linden, Heinze Cobiax Deutschland und Heinze Cobiax International
White & Case (Düsseldorf): Dr. Bero-Alexander Lau (Verwalter), Dr. Andreas Kleinschmidt (Frankfurt); Associates: Dr. Moritz Kriegs, Verena Schminke (alle Insolvenzrecht)
FRH Fink Rinckens Heerma (Düsseldorf): Dr. Kristian Klüppelberg (Insolvenzrecht)

Verwalter Heinze Kunststofftechnik, Heiform Werkzeugbau, Hero Galvanotechnik, Krallmann Kunststoffverarbeitung
Höltershinken & Kollegen (Minden): Stephan Höltershinken (Verwalter); Associates: Sascha Bibiha (Insolvenzrecht), Katja Kuhlmann (Arbeitsrecht)
Franke (Hannover): Johannes Franke (Insolvenzrecht)

Berater Heinze-Gruppe
Pluta (Lübbecke): Stefan Meyer, Christoph Chrobok (Osnabrück), Dr. André Wehner (alle Insolvenzrecht)

Hintergrund: Meyer, selbst erfahrener Verwalter, kam 2016 aus eigener Kanzlei als Partner zu Pluta. Zusätzlich berät PricewaterhouseCoopers die Heinze-Gruppe mit einem Team um den Düsseldorfer Partner Patrick Ziechmann.

Stefan Meyer
Stefan Meyer

Lau wird regelmäßig von Insolvenzgerichten in Nordrhein-Westfalen bestellt. Zuletzt war er etwa in dem Eigenverwaltungsverfahren über das Kölner Modehandelsunternehmen Appelrath Cüpper Sachwalter. Mit seinem Partner Dr. Jan-Philipp Hoos bildete er bei der Verwaltung des Autozulieferers Kemmerich ein Team. Klüppelberg und Lau arbeiteten bereits im vergangenen Jahr bei der Insolvenz des Elektrofahrzeugherstellers e.Go Mobile kanzleiübergreifend zusammen.

Zum Team von Höltershinken gehört ebenfalls der Steuerberater Stephan Neumann, der die entsprechenden Gesellschaften diesbezüglich berät. Franke, dessen Kanzlei sich vor einem Jahr mit Voigt Salus zusammenschloss und der auch selbst als Verwalter bestellt wird, ist im Team von Höltershinken tätig. (Ludger Steckelbach)

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