Insolvenz

Mit Pella Sietas verwaltet hww ein Stück Werftgeschichte

Autor/en
  • Ludger Steckelbach

Die Hamburger Werft Pella Sietas hat Insolvenz beantragt. Das Amtsgericht Hamburg ernannte Dr. Achim Ahrendt von hww Hermann Wienberg Wilhelm zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Rund 350 Beschäftigte und etwa 300 Leih- und Werkvertragsarbeiter sind betroffen.

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Achim Ahrendt
Achim Ahrendt

Mit über 20 Standorten zählt hww zu den großen Verwalterkanzleien, kam jedoch zuletzt in Hamburg selten an wichtige Verfahren. Die bereits im Jahre 1635 vorhandene Sietas zählt zu den ältesten Werften der Welt. Über neun Generationen war sie in Familienbesitz.

Pella Sietas hatte im April seinen Abschluss für 2019 eröffnet. Darin war mit einem nicht gedeckten Fehlbetrag von rund 67 Millionen Euro bereits das Eigenkapital erschöpft. Für 2020 rechnete die Gesellschaft zusätzlich mit einem weiteren zweistelligen Millionenverlust.

Der Schwerpunkt ihres Geschäfts liegt im Schiffsbau, insbesondere von Spezial- und Arbeitsschiffen, der Anfertigung von Schiffsteilen und in der Reparatur von Schiffen und Schiffsteilen. Seit 2014 gehört sie zu Pella Shipyard aus St. Petersburg, die die Werft aus der Insolvenz von 2012 heraus übernommen hatte. Damals hatte Pellas deutsche Tochter Terraline die Werft vom Verwalter Berthold Brinkmann von Brinkmann & Partner gekauft. 

Die damalige Insolvenz hatte in Hamburg für Aufsehen gesorgt. Der zuständige Insolvenzrichter hatte entschieden, das damals noch nicht in Kraft getretene ESUG auf den Sietas-Insolvenzantrag anzuwenden. Mit im damaligen Brinkmann-Team waren seinerzeit bereits die Partner Dr. Christoph Morgen und Dr. Tobias Brinkmann.

Noch im vergangenen Jahr hatten zwei Hamburger Partner von Baker Tilly Rechtsanwälte die Werft beraten. Jacob Keyl im Arbeitsrecht und Finn Peters im Insolvenzrecht prüften Optionen zum letztlich nicht zustande gekommenen Kauf der Flensburger Schifffahrtsgesellschaft aus deren Planinsolvenz. (Ludger Steckelbach)

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